2:58:50 – Mein erster Straßenmarathon und vorne die 2 – Ich freu mich!

13.10.2013: Marathon in Graz mit Staatsmeisterschaft

Meine ersten Marathonblümchen

Meine ersten Marathonblümchen

Ich finde, mein Fleiß und meine Disziplin haben sich ausgezahlt … und das freut mich. – Das eigentlich am meisten.
Jeder hat seine Ziele und ein Ziel zu erreichen, ist immer ein schönes Gefühl. In Graz 2:59:59 zu laufen, das hatte ich mir für heuer vorgenommen; und dieses Ziel hatte ich immer fest vor Augen. Besonders dann, wenn die Sonne lachte und der Berg laut rief, ich aber den Inn entlang lief. Ausnahmen gab es wenige. Und das war manchmal schon echt hart. Ich liebe die Berge und ich freue mich, jetzt dann noch ein bisschen im Gelände herumhüpfen zu dürfen. Das habe ich mir verdient.

Seit dem 20.07 (Silvrettarun 3000 von Ischgl nach Galtür übers Kronenjoch) hatte mich das Marathontraining fest unter seiner Fuchtel. Jeder Kieselstein, jede Straßenkante, jeder Busch und Strauch zwischen Hall und Unterperfuss kennt mich. Und irgendwie hat das Training immer Spaß gemacht; weil ich wusste, warum ich es tat und weil Laufen sowieso das Schönste auf der Welt ist, naja fast. – Finde zumindest ich.

die letzten 60 min

die letzten 60 min Training

Wichtig in der Vorbereitung war für mich v.a., dass ich kontrolliert trainieren konnte und es jemanden gab, der mir dabei half. Das war Gold wert und ohne Reinhard hätte ich mir das a) nicht zugetraut und b) dieses Ziel wohl auch nicht erreicht. Ich bin nicht so weit, als dass ich mir so etwas alleine zutrauen würde. Ich bin dazu viel zu unruhig, vielleicht zu getrieben oder zu emotional. Und ich bewundere diejenige, die sich selbst einen Plan schreiben und diesen verfolgen. Ich kann Pläne auf die Minute ausführen, aber den Plan muss es geben. Denn dann weiß ich, dass ich das Richtige tue und habe Vertrauen.

Good number?

Good number?

Eigentlich hatte ich gehofft, wir würden als Verein anreisen oder uns zumindest in Grüppchen zusammentun. Ja, ich bin so: Ich mag das Gemeinsame. Jedenfalls hatte irgendwie jeder andere Verpflichtungen und so kam es, dass am Freitag nur Christian und ich die Reise antraten. Wir nahmen uns diesen Tag frei, denn wir wollten den Marathon mit Ruhe angehen, genug Zeit haben, um die Startunterlagen zu holen, um noch etwas zu chillen etc. Und wir taten gut daran!
Freitag um 10:30 Uhr holt mich Christian ab. Dass ich mich 5 min verspäten würde, kann ich ihm leider nicht sagen, denn ich bin ja seit 4. Oktober ohne Handy. – Super Sache! P.S.: Ich habe immer noch keines …

Start bei Schnee - mit dem Auto :-)

Start bei Schnee – mit dem Auto 🙂

Jedenfalls starten wir sogleich Richtung Graz. Bei uns Schnee, aber wir fahren immer schön der Sonne entgegen. Ich fühle mich wie im Urlaub: Wir haben es fein und lustig. – Wie immer eben! In Graz holen wir gleich die Startunterlagen ab; das liegt am Weg.

Tennis Court

Tennis Court

Dann ab ins Hotel: Tennis Court – echt zu empfehlen. Von außen nicht allzu einladend, von innen perfekt! Ich gehe noch 30 min joggen und dann gehen wir zum Italiener.

Freitagsfutter

Freitagsfutter

Dem Zufall überlasse ich nichts und ziehe den TripAdvisor heran. Für Samstag reservieren wir auch gleich einen Tisch für sechs Personen bei Da Pina.

Samstag chille ich den ganzen Tag und laufe noch meine letzten 30 min laut Plan. Christian trifft sich mit Raimund. Er will sich das Startareal ansehen. Ich befinde zu wissen, wie eine Startlinie aussieht. Es handelt sich schließlich um ein Straßenrennen. Da muss ich nicht viel wissen. Den Streckenplan kenne ich und bleibe im Hotel. Und daran tue ich gut: Was ich zu diesem Zeitpunkt nämlich noch nicht weiß, ist, dass ich in der Nacht wieder ordentlich schwitzen und nicht vor 2 Uhr einschlafen würde. So weiß ich am Morgen des 13. aber, dass ich gut gechillt habe und lasse mich nicht aus dem Konzept bringen: 2:59:59 die Devise.

Um 7 Uhr geht der Wecker, ich drehe und wende mich einige Male bevor ich schließlich aufstehe und fokussiert an die Sache gehe: Frühstücken, zusammenpacken und mit den Öffis rein in die City.
Im Startareal angekommen treffen wir Karin, die sich ein paar Stunden später erneut über den Staatsmeistertitel freuen darf und Eddy. Wir ratschen ein bissl, treffen Raimund und Christine Schöller und schließlich auch die lieben Läufer aus unserem Verein: Sechs SK Rueckenwind-ler und eine SK Rueckenwind-lerin würden heute durchaus passable Rennen laufen!

Streckenführung

Streckenführung

Gemeinsam stellen wir uns an den Start und pünktlich um 10:00:00 erfolgt der Startschuss. Die letzten 60min vor dem Start war ich so abgelenkt, dass für Nervosität gar keine Zeit blieb und jetzt musste ich eh laufen. Gut so! Vier Gels habe ich dabei: An der linken und rechten Hüfte kann man das heute noch sehen: Dort platziere ich jeweils eines; eines in der linken Hand und das vierte, das versteck ich, wo ich sonst wenig habe. Die ersten Kilometer laufe ich knapp hinter Robert St., wie es Reinhard empfohlen hatte. V.a. aber achte ich auf meine Uhr: meine Kilometerzeiten und den Puls. Ich fühle mich gut und freue mich, jetzt endlich den Marathon zu laufen. – Es war fast ein komisches Gefühl, dass es dann zu diesem Zeitpunkt so war und ich tatsächlich dieses Rennen lief; dass der Moment gekommen war.

Die ersten paar Kilometer ist richtig was los. So ab km 3 läuft es sich angenehm in einer kleinen Gruppe. Jürgen vom LC Waldviertel scheint zum Ratschen zumute: Ob ich auch auf sub 3 h laufen würde. Diese Frage beantworte ich noch. Dann aber erweise ich mich als kein guter Gesprächspartner. Fast habe ich ein schlechtes Gewissen; ich will nicht unhöflich sein … Aber gut: Ich muss mich eben doch auf den Lauf konzentrieren. Bei km 20 biegen die Halbmarathonis links ab und plötzlich sind wir Marathonis ziemlich einsam …
Wir laufen das zweite Mal Richtung Wendepunkt Norden: Rechte Spur 2 km hinauf, linke Spur 2 km hinunter. Irgendwie treibt es mich an, als ich die flotteren Läufer mir entgegenlaufen sehe. Ich sehe Karin und Eddy, ich sehe Matthias, der mir zuwinkt, und Robert K., der ja auch seinen ersten Marathon läuft und so weiter und so fort. Es ist schön, sich kurz gegenseitig einen Blick zuzuwerfen, sich Kraft zu schicken. Das gibt mir das Gefühl, nicht allein hier zu sein. Ich laufe weiter.
Bis km 35 läuft es sich wirklich gut. Der Mann mit dem Hammer bleibt auch da noch aus. Allerdings spüre ich dann ein Stechen im linken Knie. Ich versuche es zu ignorieren und setze weiterhin einen Fuß vor den anderen. Meine Uhr piepst: 4:26 min. Wie kann das sein??? Ich laufe doch immer noch gleich schnell?! – Denke ich zumindest; ist aber wohl nicht so …

Was Pentek so sagt ...

Was Pentek so sagt …

Die Uhr kennt die Fakten. Interessant aber, dass ich auf den letzten 5 km viele überhole, obwohl ich langsamer werde. Gut, dass ich eine Uhr habe. Ich reiße mich zusammen.
Bei km 35 hatte ich noch gedacht, dass sich vielleicht eine 2:57er Zeit ausgehen könnte. Es werden 2:58. Kein Ding. Ich bin happy und laufe Richtung Zielgerade. – Zu einem Zeitpunkt als wohl auch die liebe Kathrin, die in München den Marathon läuft, an mich denkt. – Danke, Kathrin für die schöne Erwähnung in deinem Bericht. Als ich den Bericht gelesen habe – du weißt es ja – war ich fast ein bissl gerührt. Liebe Leute: Mit 2:58:50 laufe ich ins Ziel und ich bin total RUNNING HAPPY! Ein schönes Gefühl!

6. Platz bei der Staatsmeisterschaft

6. Platz bei der Staatsmeisterschaft

Zur Belohnung gibt es außerdem den 6. Platz bei der Österreichischen Staatsmeisterschaft, den Vize-Tirolermeistertitel und meine ersten Marathonblümchen. Ich freue mich!

Der Österreichische Staatsmeistertiel geht an Karin Freitag, ATV Irdning in 2:46:04 und Roman Weger, LC Villach in 2:20:09. Herzliche Gratulation!

Die ersten sechs Österreicherinnen und Österreicher der Staatsmeisterschaft (Bruttozeiten):
1. Karin Freitag, ATV Irdning, 2:46:04
2. Cornelia Köpper, LG Apfelland, 2:49:48
3. Andrea Weber, SV Reutte, 2:51:34
4. Carola Bendl-Tschiedel, LG Wien, 2:54:26
5. Claudia Kaiser, Plussport Saalfelden, 2:55:07
6. Katharina Zipser, SK Rueckenwind, 2:58:54

1. Roman Weger, LC Villach, 2:20:09
2. Robert Gruber, LC ASKÖ Henndorf, 2:25:14
3. Andreas Ringhofer, PSV Leoben, 2:30:23
4. Christian Robin, LC Villach, 2:31:08
5. Harald Bauer, LC Weststeiermark, 2:32:29
6. Alexander Weiß, LG Kirchdorf, 2:33:25

Der Tiroler Meistertitel geht an Andrea Weber (SV Reutte) und Günther Schneider (SK Rueckenwind).

Die Ergebnisse der SK Rueckenwind-ler (Nettozeiten):
Günter Schneider, SK Rueckenwind, 2:41:32
Matthias Leitner, SK Rueckenwind, 2:44:22
Robert Koprivnik, SK Rueckenwind, 2:51:58
Robert Stelzer, SK Rueckenwind, 2:56:04
Katharina Zipser, SK Rueckenwind, 2:58:50
Christian Bair, SK Rueckenwind 3:26:30

Und hier gibts noch ein Video: http://www.youtube.com/watch?v=eujveIAPmlE#t=73

10 Kommentare zu “2:58:50 – Mein erster Straßenmarathon und vorne die 2 – Ich freu mich!

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