2018 – Rückblick Teil 2: WM-Team-Gold, Berglauf Langdistanz Karpacz/Polen

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WM Team Gold 2018

Am 24. Juni stand die Weltmeisterschaft im Berglauf (Langdistanz) am Programm. Darauf freute ich mich sehr.

Ich liebe diese Wettkämpfe in den Bergen: Ich mag es, ohne Plunder die Berge rauf und runter zu laufen und zwar so schnell mich meine Füße tragen! … und eine WM ist etwas ganz Besonderes!

Die Langdistanz Weltmeisterschaften, an denen ich bisher teilnehmen durfte, waren immer ein großartiges Erlebnis! 2015 Zermatt/Schweiz, 2016 Podbrdo/Slowenien, 2017 Premana/Italien:

WM Berglauf Langdistanz 2015 Zermatt/Schweiz

2015 WM Berglauf Langdistanz Zermatt/Schweiz

2016 WM Berglauf Langdistanz Podbrdo/Slowenien

2016 WM Berglauf Langdistanz Podbrdo/Slowenien

2017 WM Berglauf Langdistanz Premana/Italien

2017 WM Berglauf Langdistanz Premana/Italien

… und nun Karpacz/Polen. Mit viel Vorfreude fieberte ich diesem Wettkampf entgegen.

Diesmal sollten wir als starkes Damenteam an den Start gehen: mit dabei Sandra Koblmüller, Karin Freitag und ich. Bei den Herren waren am Start Andreas Rois, Lukas Gärtner und Robert Gruber.

Ich trainierte viel kupiert auf der Nordkette zwischen Hungerburg und Thaur. Dankenswerterweise konnte ich auch uphill auf die Seegrube super trainieren und um meine Muskulatur nicht überzustrapazieren mit der Bahn kostenlos ins Tal fahren.

Nach meinem ersten Berglauf im Rahmen der Tiroler Meisterschaft auf die Kraftalm nutzte ich noch den Mountainrun Seefeld als letzte knackige Einheit. Reinhard und ich entschieden, dass ich über die Jedermann Strecke an den Start gehen würde. Ca. 30 min erschienen uns sieben Tage vor einem so wichtigen Wettkampf Belastung genug. Dass das Hauptrennen verkürzt und im Grunde ebenfalls nur zur Rosshütte führte, in diesem lediglich eine Extraschleife um den Speichersee gelaufen wurde, wusste ich nicht.

17. Juni 2018: Mountainrun Seefeld, Jedermannlauf (Vorbereitungrennen)

Mit entsprechend wenig Konkurrenz lief ich auf der Jedermannstrecke den Sieg in 27:02 ein. Aber darum ging es nicht. Für mich war es ein wichtiger letzter Feinschliff.

 

WM Gold Team - Pokal

WM Gold Team – Pokal in des Betreuers Händen

24. Juni 2018: 15th World Mountain Running Long Distance Championships (Karpacz/Polen, Course: 36,0km; +-2110m)/ WM Berglauf Langdistanz (36 km, 2110 Hm im Auf- und Abstieg)

Meine Reise nach Polen trat ich bereits am Mittwoch Nachmittag an, denn unser gemeinsamer Anreisetreffpunkt war in Sattledt. Von dort aus wollten wir (Andreas Rois, Lukas Gärtner, unser Topbetreuer Helmut Schmuck und ich) Donnerstag zeitig in der Früh Richtung Karpacz/Polen aufbrechen. 

Die Fahrt ist lang, aber nicht weniger unterhaltsam. Hier ein paar Bilder von unseren Pausen und Einkehr:

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Die Fahrt vergeht wie im Flug

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Better fly – Anreise mit AirSchmuck

In Karpacz angekommen treffen wir auf Karin, Robert und die anderen Athleten. Alle sind im Gołębiewski, ein Hotel, so riesig, wie ich es nie zuvor gesehen hatte, untergebracht. Die Zimmer sind 1a, Verpflegung detto. Das Buffet am Abend biegt sich, Sushi und Co landen auf meinem Teller.

Am Freitag ist Streckenbesichtigung und ruhen angesagt. Abends gehen wir zur Eröffnungsfeier. Ein würdiges Spektakel!

24. Juni 2018, Renntag:

Es nieselt in der Früh und ist frisch.

Rennstart 9 Uhr. Die Schuh und Kleiderwahl will gut überlegt sein. Ich entscheide mich aufgrund des v.a. (sehr grob) gepflasterten Untergrundes für einen etwas stabileren Straßentrainingsschuh. Auch habe ich meine Plantarfasziities, die ich mir im Mai zugezogen hatte, im Hinterkopf: Bisher war ich kaum schnell auf hartem Untergrund abwärts gelaufen … Etwas mehr Dämpfung erschien mir kein Fehler.

WM Berglauf Langdistanz 2018 Karpacz/Polen

WM Berglauf Langdistanz 2018 Karpacz/Polen: Start

Zu laufen waren 36,2 km und 2110 Hm auf und ab. Dabei wurde zweimal auf unterschiedlichen Wegen von Karpacz (ca 600 m) hinauf auf die Schneekoppe (1603 m) gelaufen, herunter liefen wir zweimal die gleiche, teilweise sehr steil und grob gepflasterte Strecke.

Der Startschuss fällt. Ich konzentriere mich und gehe das Rennen ruhig an. Der erste Anstieg fühlt sich gut an. Im ersten Downhill laufe ich anfangs noch etwas verbremst, sicherlich nicht langsam, … aber ich weiß, nach dem Downhill geht es ein zweites Mal in den Anstieg: Und da sollten die Schenkel noch locker sein.

 

WM Berglauf Langdistanz Karpacz/Polen

WM Berglauf Langdistanz Karpacz/Polen, Quelle: unbekannt

Im zweiten Anstieg lege ich an Tempo zu. Als ich oben an Helmut vorbeilaufe, schreit er was von einem Platz 3 oder 4 in der Teamwertung. Was?!! – Jetzt gibt es kein Halt mehr, ich gehe mehr Risiko und lasse es rollen. Als 10. in der WM-Einzelwertung überquere ich die Ziellinie. Sandra wird großartige 6. Knapp hinter mir läuft Karin als 12. ein. Wir ziehen uns um, Helmut und Sandras Mama beginnen zu rechnen. Welchen Platz haben wir nun in der Teamwertung erreicht? Wir wissen es noch nicht.

Schließlich fragt Helmut nach: WIR SIND TEAM-WELTMEISTER und können es gar nicht glauben. DIE FREUDE, DIE GEMEINSAME FREUDE IST RIESENGROSS – EIN UNGLAUBLICH SCHÖNES ERLEBNIS. Gleich hüpfen wir probeweise aufs Treppchen und lassen uns von und mit Helmut, dem besten Berglaufreferenten und Betreuer der Welt, ablichten:

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Die Siegerehrung abends, die österreichische Nationalhymne für uns hören zu dürfen … – Ein so unglaublich einprägsames und schönes Erlebnis!

WM Berglauf Langdistanz 2018 Karpacz/Polen: TEAM GOLD

WM Berglauf Langdistanz 2018 Karpacz/Polen: TEAM GOLD

zum OELV-Bericht <hier>

 

Die jeweils 20 schnellsten Frauen und Männer: 

  1. MORGAN Charlotte, GBR, 03:08:24 – WELTMEISTERIN
  2. STELMACH Dominika, POL, 03:08:46
  3. RAMPAZZO Silvia, ITA, 03:10:32
  4. DRAGOMIR Denisa Ionela, ROU, 03:12:11
  5. WILKINSON Victoria, GBR, 03:14:01
  6. KOBLMÜLLER Sandra, AUT, 03:19:23
  7. BRACY Addie, USA, 03:19:44
  8. BRASOVAN Ashley, USA, 03:19:44
  9. KRCHOVÁ Zuzana, CZE, 03:20:58
  10. ZIPSER Katharina, AUT, 03:21:44
  11. PISCU Andreea, ROU, 03:22:32
  12. FREITAG Karin, AUT, 03:22:33
  13. TRATNIK Petra, SLO, 03:22:53
  14. CHOLLET Maya, SUI, 03:23:18
  15. VILLUMSEN Katrine, DEN, 03:23:20
  16. MUTTER Ingrid, ROU, 03:25:17
  17. BANI Barbara, ITA, 03:26:06
  18. SOLIŃSKA Katarzyna, POL, 03:26:11
  19. STRAKOVÁ Anna, CZE, 03:26:53
  20. FLORES Roxana, ARG, 03:28:02

 

  1. RAMBALDINI Alessandro, ITA, 02:39:18 – WELTMEISTER
  2. KRUPIČKA Robert, CZE, 02:40:55
  3. GRAY Joseph, USA, 02:41:02
  4. ČÍPA Jiří, CZE, 02:44:27
  5. WACKER Andy, USA, 02:45:21
  6. SCHMID Jonathan, SUI, 02:45:34
  7. ZINCA Ionut Alin, ROU, 02:46:06
  8. STRAIN Murray, GBR, 02:46:29
  9. FEJFAR Ondřej, CZE, 02:46:50
  10. COSTALES Anthony, USA, 02:47:17
  11. PRZEDWOJEWSKI Bartłomiej, POL, 02:48:16
  12. GYORGY Szabolcs‐Istvan, ROU, 02:48:17
  13. DE COLO Daniele, ITA, 02:48:23
  14. REICHERT Florian, GER, 02:49:54
  15. POLLMANN Tayte, USA, 02:50:09
  16. HALLMANN Sebastian, GER, 02:50:17
  17. EGLI Pascal, SUI, 02:50:50
  18. RZESZÓTKO Marcin, POL, 02:51:05
  19. LENNON Eoin, IRL, 02:51:08
  20. EVANS Thomas, GBR, 02:51:09
  • 37. ROIS Andreas, AUT, 03:01:51
  • 38.  GÄRTNER Lukas, AUT, 03:01:54
  • 48. GRUBER Robert, AUT, 03:06:58

 

Im Teambewerb (14 Nationen kommen in die Wertung, d.h. haben mind. 3 Athletinnen im Ziel) werden wir WELTMEISTERINNEN. Hier die Plätze 1 -6:

  1. AUT  28   6, 10, 12
  2. GBR  30   1,   5, 24,(27, 28)
  3. ROU  31   4, 11, 16, (26)
  4. ITA  42   3, 17, 22,(DNF)
  5. POL  43   2, 18, 23,(DNF, DNF)
  6. USA  44   7,  8, 29,(DNF)

Bei den Herren (15 Nationen in der Teamwertung) geht der Mannschaftstitel 2018 an die Tschechei:

  1. CZE  15   2,  4,  9, (22, 49)
  2. USA  18   3,  5, 10,(15, 30)
  3. ITA  40   1, 13, 26, (34)
  4. ROU  44   7, 12, 25, (32, 39)
  5. SUI  46   6, 17, 23, (45, 51)
  6. GBR  49   8, 20, 21,(28, 35)

Vienna City Marathon 2018 (Teil 2)

Theatre of Emotions titelt der VCM –

eine kleine feine Wunderwelt erlaube ich mir zu ergänzen

und ein großes Stück Heimat

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unterwegs mit meinem Pacemaker Karl Aumayr, Foto: Hubert Morawetz

VCM2018 – Teil 2. Hier geht es zu Teil 1

Finale Vorbereitung: Mittwoch freue ich mich über die ersten Kohlenhydrate. Dank exzellenter Verpflegung auch im Athletenhotel, dem Radisson Blu Park Royal Palace Hotel Vienna, gelingt mir hochwertiges Carboloading: Nicht eine Nudel muss ich verzehren, zu deren Fanclub ich bekanntlich nicht gehöre. Das Buffet im Hotel lässt keine Wünsche offen. Nicht alles kommt vor dem Marathon auf den Teller, manches als Belohnung dann am Sonntagabend, als ich in bester Gesellschaft mit einem Teil des VCM-Kernteams am Tisch sitze und den Marathon Revue passieren lasse.

Fahrt nach Wien: Donnerstag startet mein Abenteuer VCM2018. Die Anreise im Zug ist angenehm und entspannt. Ich sehe mir das ein oder andere Mentaltraining-Video an.

angekommen – Radisson Blu Park Royal Palace Hotel

Entspannt geht es weiter: Nach einem kurzen Spaziergang durch den Auer-Welsbach-Park, erreiche ich das Athletenhotel. Ich bin und fühle mich angekommen.

Die kommenden Tage verbringe ich hier in angenehmer Atmosphäre und toller Gesellschaft. Frühstück, Mittag-, Abendessen mit der eingeladenen internationale Elite samt Betreuern, einigen österreichischen SpitzenathletInnen sowie dem Team VCM2018 and Friends. Eigentlich geht es – welch eine Überraschung – die nächsten Tage hauptsächlich um Essen und Rasten. Konkret kristallisiert sich insbesondere eine Tischgemeinschaft mit Peter Herzog heraus, aber auch viele weitere tolle Bekanntschaften darf ich machen bzw. in Gesprächen vertiefen.

Freitagmittag ist Pressekonferenz, zu der aus österreichischer Sicht auch Christian Steinhammer, Peter Herzog, Eva Wutti und ich geladen sind. – Eine große Ehre die mir hier zuteil wird.

Am Nachmittag freue ich mich über eine Massage. Samstagfrüh kommen uns Cornelia Moser, die Anfang April beim NN Rotterdam Marathon 2:39:15 (!) gelaufen ist, und Andreas Stöckl besuchen. Wir frühstücken gemeinsam. Ich bin entspannt und happy. Es ist schön, dass wir LäuferInnen eine so tolle Community sind. Es ist schön, einander die Daumen zu drücken, es ist schön, sich auszutauschen, es ist wunderbar, wie es ist! – Da für Sonntag eine Affenhitze prophezeit ist und ich alles, wirklich alles eingepackt habe (Handschuhe, Ärmlinge, Mütze, Regenjacke …), aber keinen Sonnenschutz, bringt mit Conny einen Visor, für den ich ihr am darauffolgenden Tag sehr dankbar sein würde. Merci vielmals!

davKarl Aumayr, der wie ich von Reinhard trainiert wird und für mich als Pacemaker an den Start gehen wird, quartiert sich mittags im Hotel ein. Gemeinsam gehen wir zum Technical Meeting und fachsimpeln ein wenig. Ich erfahre, dass der Veranstalter mich in die Gruppe der A-Tops gegeben hat und mir ein Radfahrer zur Seite gestellt würde, der mir an den Laben die Flasche reichen würde. Am Nachmittag kommt endlich auch Reinhard in Wien an: Gut so, denn ich bin schon ordentlich nervös: Wir philosophieren – wie auch schon am Telefon – etwas über die angekündigte Hitze. Allzu sehr lasse ich mich davon aber nicht beeindrucken.

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Foto: Reinhard Kessler

Dann drehen Karl und ich ein paar Runden (gesamt 8 km) im dem Hotel mehr oder weniger vorgelagerten Auer-Welsbach-Park. Reinhard begleitet uns mit Kamera und Objektiv ausgestattet. Mir scheint, er ist voller Vorfreude.

Abends drücke ich vom Esstisch aus insbesondere Bernadette Schuster, aber natürlich auch den Innerhofer Zwillingen, Sandrina Illes, Stephan Listabarth und meinen Vereinskollegen Martin Bader, Günter Schneider und Fredi Pircher die Daumen für die Österreichischen Meisterschaften über 10 km Straße.

Sonntag – Renntag: 6 Uhr Tagwache. Ich frühstücke im Zimmer. Ein Espresso zum Aufwachen, zwei Milchbrötchen und Tee angereichert mit Power Plex von Naturalpower. Mit meinem Kleidersackerl, I-Pod und Trinkflasche bin ich pünktlich um 7 Uhr in der Lobby. Karl ist voller Tatendrang und erklärt mir, er wäre schon joggen gewesen. Ich bleibe einstweilen noch im Chill-Modus. Im Startareal angekommen, darf ich signieren. Ich finde das cool!IMG_20180422_132743.jpgIch mache mich startklar und laufe ein wenig ein. ,Aufwärmen‘ nennt man das. Hmm, eigentlich ist es schon ziemlich warm: ca. 15 Grad hat es bereits.

Der Visor will nicht ordentlich sitzen. Lisa-Maria Leutner, die ebenfalls starten wird und ihren Marathon ihrer Mama widmen möchte, zieht eine Haarnadel aus ihrer Frisur. Ein schönes Zeichen ehrlicher Hilfsbereitschaft. Ich bin gerührt, kenne ich sie doch bisher nicht persönlich. Danke dafür, Lisa!

Um 8:58 Uhr startet die männliche Elite. Wir stehen knapp dahinter schon bereit. Gleich fällt der Startschuss.

9 Uhr: VCM2018 – Es geht los. 10.000 Läufer setzen sich in Bewegung. Es geht über die Reichsbrücke. – Heuer ohne Wind. Wir wollen auf 1:19:30 bis 1:19:45 (Halbmarathon) anlaufen. Uns ist klar, dass das bei den vorhergesagten Temperaturen riskant ist. Doch wir wollen es probieren. Dafür habe ich trainiert. Für eine entsprechende Pace habe ich mich vorbereitet. Karl bremst mich ein wenig, damit die ersten Kilometer nicht zu flott werden. Reinhard steht das erste mal bei Kilometer 2. Helmut Schmuck steht an der Hauptallee bei Kilometer 5. Auch Bernadette Schuster und Hubert Morawetz feuern mich lautstark an. Überhaupt höre ich wirklich oft laut meinen Namen. Das motiviert mich und ich freue mich über diese Unterstützung. 

Unsere Radbegleitung Alex stellt sich vor: „Ich bin Alex und begleite euch heute.“

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Alex im Visier. Foto: Reinhard Kessler

Bei 37:44 min (3:46,5min/km) gehen wir über die 10 km Marke. Cornelia Moser und Andreas Stöckl treiben mich lautstark weiter. Ich fühle mich gut. Die Getränkeaufnahme verläuft reibungslos. Ich trinke regelmäßig alle 5 km. Auch Kilometer 11, 12 und 13 laufen sich gut.


Plötzlich, ohne Vorwarnung, erschlägt es mich. Die gefühlt härtesten Kilometer des heutigen Marathons folgen. Die Temperatur ist merklich angestiegen, sicherlich bin ich mittlerweile auch aufgewärmt und wir sind auf dem gegenwärtigen Streckenabschnitt der direkten Sonne ausgesetzt. Meine Kilometerzeiten werden langsamer. Es wird mühsam. Bei Kilometer 15 gibt es die ersten Schwämme. Damit kühle ich Nacken und Kopf. Herrlich!!! Danke VCM! Weiter, weiter, immer weiter.

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Kurz vor Kilometer 16 steht wieder Reinhard. Noch ist es auf der Strecke phasenweise hektisch. Einige Halbmarathonis teilen sich mit uns den Asphalt, zudem sind einige flotte Staffelläufer auf den ersten 16 Kilometern unterwegs. Bei Kilometer 16 Staffelübergabe: einer der hektischsten Punkte des Rennens. Zudem geht es aufwärts. 3:59,7 benötigen wir für diesen Kilometer. Hopp! Weiter! Es wird ruhiger im Feld, außerdem etwas schattiger. Etwas zu warm ist allerdings definitiv auch weiterhin. Für Kilometer 15 bis 20 benötigen wir 19:47 min.

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Foto: Carla Meier

Auch die AthletInnen SC LT Breitenbach sind zahlreich an der Strecke. Danke, Carla Meier, für das Bildl und fürs Anfeuern!

Kilometer 20 bis 25 sind mit 19:18 min zumindest wieder etwas flotter.

Bei 01:20:42 gehen wir beim Halbmarathon durch.

Knapp nach der Halbmarathonmarke überholt mich Romed Rauth in seinem famosen T-Shirt. Ein „Alles Gute!“ geht sich aus. Er hat sich das Rennen top eingeteilt und wird in 2:41:48 finishen. Jeder Schwamm, jede Wasserflasche zum Kühlen meines Körpers ist heute ein Genuss.

Karl ist der beste Pacemaker der Welt, kein Wunder: Ist er doch Sprössling von #besttrainer. Doch leider muss er auf mich warten. Er motiviert mich. Und weiter! Wieder stehen Bernadette und Hubert am Straßenrand. Berna schreit sich die Kehle aus dem Leib.

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Es ist so schön, hier in Wien zu laufen! So viele Freunde und Bekannte sind am Straßenrand und feuern mich an. Ich genieße das und bin unendlich dankbar, das erleben zu dürfen.

Bei km 41 muss Karl sich zurückfallen lassen. Ich beiße die Zähne noch einmal zusammen.

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Auch wenn ich heute Federn lassen muss, es ist wunderbar!

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Mythos Marathon / After Race. Foto: Olaf Brockmann

2:44:41, zwar nicht das gewünschte Ziel, aber bei bis zu 25 Grad immerhin Personal Best! … und ein wunderschöner Marathon! Danke VCM2018!

Der Sieg beim VCM2018 geht an Nancy Kiprop in 2:24:18 und Salahhedinne Bounasser in 2:09:29.

Schnellste Österreicherin wird Eva Wutti (SU Tri Styria), die bei ihrem ersten, nicht im Rahmen eines Ironman gelaufenen Marathon in fantastischen 2:37:59 finisht. Schnellster Österreicher wird Peter Herzog (LC Saalfelden) in 2:16:57. Er qualifiziert sich damit für die Europameisterschaft in Berlin. Herzlichen Glückwunsch zu diesen Wahnsinnsleistungen!

 

Top Results Men

  1. Bounasser, Salahhedinne (MAR), 2:09:29
  2. Bushendich, Ishmael (KEN), 2:10:03
  3. Maswai, Samwel (KEN), 2:11:08
  4. Rotich, Nicholas (KEN), 2:12:00
  5. Kigen, Noah (KEN), 2:12:03
  6. Milaw, Abrha (ETH), 2:12:57
  7. Ruto, Dominic (KEN), 2:13:23
  8. Paula, Paulo (BRA), 2:13:30
  9. Kosgei, Edwin (KEN), 2:16:57
  10. Herzog, Peter (AUT), 2:16:57

 

Top Results Women

  1. Kiprop, Nancy (KEN), 2:24:18
  2. Tsegaye, Melesech (ETH), 2:29:51
  3. Chepchirchir, Celestine (KEN), 2:30:39
  4. Sado, Fatuma (ETH), 2:32:18
  5. Alemaheyu, Askale (ETH), 2:32:47
  6. Weldegebril, Tinbit (ETH), 2:36:02
  7. Wutti, Eva (AUT), 2:37:59
  8. Conrad, Nolene (RSA), 2:38:17
  9. Damantsevich, Maryna (BLR), 2:39:44
  10. Zipser, Katharina (AUT), 2:44:41

 

Für mich gibt es nach dem Rennen v.a. Stärkung und Genießen! VCM-Post-Race-Atmosphäre!

… und noch mehr Stärkung im Hotel.

… denn ich bleibe noch eine Nacht: Montag darf ich gemeinsam mit der VCM2017 und VCM2018-Siegerin Nancy Kiprop, dem VCM2018-Sieger Salahhedinne Bounasser, dem Marathon-Weltrekordhalter Dennis Kimetto, dem schnellsten Österreicher des VCM2018 Peter Herzog sowie dem EM- und WM-Teilnehmer Christian Steinhammer und dem VCM-Team zum VCM-TopathletInnen-Empfang bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

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Was bleibt sind Erinnerungen.

 

Ich sage „Herzlichen Dank“:

Herzlichen Dank an das Team des VCM2018. Danke, dass ich ein zweites Mal Teil dieser eurer Wunderwelt sein durfte.

Danke von Herzen an #besttrainer Reinhard Kessler. Danke an den besten Pacemaker Karl Aumayr. Danke an alle, die mich beim meinem Projekt VCM2018 unterstützt und auf meinem Weg begleitet haben. Danke allen, die mich an der Strecke angefeuert und mir die Daumen gedrückt haben. … und nicht zuletzt Danke an meine Unterstützer und Sponsoren!

 

Vienna City Marathon 2018 (Teil 1)

Theatre of Emotions titelt der VCM –

eine kleine feine Wunderwelt erlaube ich mir zu ergänzen

und ein großes Stück Heimat

VCM 2018

Pressekonferenz VCM 2018 Österreichische Frauen, 2018-04-Wien, Foto: VCM / Leo Hagen 

VCM2018 – Teil 1

Mit viel Freude nehme ich das Projekt VCM2018 am 1. Jänner frisch, fröhlich und ausgeruht in Angriff. Auf meinem ganz eigenen Weg zur Startlinie bewegen sich nicht nur meine Beine: mein Herz hüpft, der Puls schlägt, Muskeln zucken, der Musculus zygomaticus und der risorius, … Aber ich bin auch auf Du und Du mit dem gastronomicus, dem soleus und dem quadriceps.

Warum? Ich habe ein Ziel. Am 22. April um 9 Uhr möchte ich mit 10.000 Laufbegeisterten an einer gemeinsamen Startlinie stehen. Ich möchte die Stimmung einfangen, in Energie umwandeln und für 42,195 km alles geben.

Dafür trainiere ich; gesamt 2000 km – den Inn auf und ab zwischen Unterperfuss und Volders; auch auf dem Laufband trainiere ich so viel wie nie zuvor. Frieren liegt mir bekanntlich nicht und Südsee spielt sich nicht.

 

Cross-Bewerbe dienen als harte Einheiten und bringen Abwechslung. Christopher Kah leistet mir ab und an am Wochenende Gesellschaft, Günter Schneider verabredet sich mit mir am Laufband für manch schnelle Einheit und gelegentlich geht sich auch ein gemeinsamer Lauf outdoor zum Baggersee aus. Wir unterstützen uns und haben Spaß. Fredi Pircher richtet u.a. meinen Drahtesel, damit die Wege des Alltags rasch bewältigt werden können. Christoph Kluge macht mir in der finalen Phase zweimal auf meinen 2000ern zwischen Sillmündung und Baggersee den Hasen. Ja, ich laufe mit Rueckenwind und habe großartige Vereinskollegen.

 

Zweimal in der Woche treffe ich in der Früh in der Wub-Halle auf meinen Trainer Reinhard Kessler. Ich sehe und höre ihn ja sonst in der Vorbereitung fast nie – Achtung: Ironie. Vom Ergometer aus schaut er mir auf die Füße, während ich die Gerade in der Halle auf und ab hample (Anfersen, Knieheben, Ausfallschritte, Sprünge, …, Steigerungsläufe) und zum Abschluss den ein oder anderen 7min-Lauf auf der 133 m Bahn mache. Und es ist wohl kaum verwunderlich, dass das so ziemlich die coolsten Einheiten sind, denn wer hat schon so einen tollen Trainer?

Die letzte flotte Einheit (abgesehen von ein paar schnellen Metern) erfolgt am Samstag, also acht Tage vor dem Rennen.

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Brixlegger Sparkassenlauf – Foto: Reinhard Kessler

Ich laufe – noch etwas müde von der Marathonvorbereitung -, eigentlich gegen meinen Willen (weil müde), als folgsame Athletin den Brixlegger Sparkassenlauf (exakt 5 km auf und ab durch Brixlegg) in 17:39 min (3:32min/km) und bin damit im Anschluss recht zufrieden. – Es macht eben Sinn, wenn einer das Denken, der andere das Laufen übernimmt.

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Davon träume ich während der Saltindiät: VCM-Zielverpflegung

Saltindiät: Am Sonntag beginnt nach der Vormittagseinheit (letzter Langer Lauf) die Saltindiät. Wie auch in meinem Bericht zu meinem Florenz-Marathon zu lesen ist, ist mir bewusst, dass die Meinungen zu dieser Diät auseinandergehen und der Nutzen von vielen in Frage gestellt wird. Für mich gehört diese Diät mittlerweile zu Marathon dazu und ist ein RITUAL. Der Beginn dieser Diät ist gleichzusetzen mit „Es ist soweit: Noch 7 Tage bis Marathon.“ Wie vor Florenz will ich auch diesmal wieder eine sehr strenge Form der Saltindiät machen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich das dieses Mal durchhalten könnte. Die letzten Wochen vor dem Marathon waren geprägt von nächtlicher Nahrungsaufnahme. Nicht selten wurde ich um etwa 3 Uhr wach und konnte ohne Zufuhr von Kohlenhydraten nicht wieder einschlafen. Tatsächlich aber geht es mir in den vier Tagen der Diät sehr gut und so nehme ich abgesehen von 500 ml Buttermilch am Montag ein paar Mandeln am Dienstag nur Produkte mit 0,x % Kohlenhydrate zu mir. Damit ist auch die letzte Hürde geschafft. Mental ist das für mich nicht belanglos.

Hier geht’s zu Teil 2

4. Platz Staatsmeisterschaften Cross

10. März 2018

Auf meinem Weg zum Marathon ein weiterer Abstecher ins Gelände: Nach zwei Bewerben des Tiroler Crosslauf Cups und der Landesmeisterschaft, war ich nun auch bei den Staatsmeisterschaften im Crosslauf in Rif/Salzburg am Start.

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Die letzten 100m – Foto: Reinhard Kessler

 

Entschieden hatten wir den Start recht spontan. Weil Reinhard in seiner Funktion als Oelv-Vizepräsident non stadia ohnehin nach Salzburg fahren wollte, das Rennen an einem Samstag stattfand (sodass das Rennen nicht zulasten des langen Laufes ging) und eine Tempoeinheit günstig erschien, ging ich an den Start.

Samstag, 10 Uhr Abfahrt Innsbruck, viel Verkehr. Aber kurz vor 13 Uhr sind wir vor Ort. Wir holen Startunterlagen etc., ein kurzer Blick auf die Strecke, bekannte Gesichter begrüßen, kurz ratschen … Dann raste ich ein wenig in der wirklich tollen Halle des Olympiazentrums.

Um 14:30 Uhr gehe ich locker einlaufen. Um 15:10 Uhr erfolgt der Start.

Ich hatte keine klare Vorstellungen bezüglich Platzierung, wohl aber wie ich das Rennen angehen wollte. 4,625 km – Das ist für mich irrsinnig kurz, nicht nur momentan – gestern habe ich 45 km für den Marathon trainiert -, sondern generell. Ich bin eben keine Mittelstrecklerin … Jedenfalls war klar: Das ist für mich in erster Linie eine Tempoeinheit, taktieren ist nicht und ich renne mein Rennen. Fertig.

Das relative große Startfeld (U20 weiblich, U23 weiblich, Frauen und Männer 50 und älter) setzt sich pünktlich in Bewegung und es geht über ein Feld hinaus auf die Strecke. Ich finde gut ins Rennen und stelle nach etwa 600 m – Ruhe war eingekehrt – fest, dass ich auf Platz 6 laufe. Ich überprüfe, ob ich wohl nicht zu rasant angelaufen war, der Puls passt und subjektiv fühle ich mich gut.

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Auf der ersten Runde – Foto: Thomas Ebner

 

Eine kleine und vier große Runden gilt es zu bewältigen. Pro Runde vier Hindernisse: Hügel, Strohballen, Sumpf, Baumstämme.

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Gegen Ende der ersten großen Runde laufe ich auf Platz 5, fühle mich weiter gut und arbeite mich auf der zweiten Runde auf Position 4 vor. Die dritte Runde wird etwas härter: Ich habe gefühlt einen kleinen Einbruch. Karin Freitag geht gegen Ende der Runde an mir vorbei. Ich bleibe ihr auf den Fersen und erhole mich wieder.

Ende Runde 4: Ich finde Platz 5 ziemlich in Ordnung. – Ich war ohne Erwartungen gekommen, steht für mich doch momentan das Marathontraining an erster Stelle. Ich fühle mich nach wie vor stark und bin zufrieden mit mir. Eigentlich sogar recht happy.

Doch da höre ich: „Jetzt renn amal!“ – die Stimme meines Trainers – ziemlich laut und in recht rauem Ton …

Als folgsame Athletin wird gezündet.

Meine Füße setzen zum Sprint an: 4. Platz Cross Staatsmeisterschaft!

 

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Yeah, that’s cool!!

… und ich sage es nicht ganz so gern, aber das ist auch Österreichische Meisterin W35, wo ich doch – schlimm genug – 34 bin …

 

Die schnellsten sechs Frauen und Männer:

Männer Kurzstrecke (3,5 km):

  1. Innerhofer Hans-Peter, LC Oberpinzgau, 0:10:32
  2. Kosgei Isaac-Toroitich, TGW Zehnkampf Union, 0:10:37
  3. Aigner Jürgen, LAG Genböck Haus RIED, 0:10:38
  4. Bauernfeind Mario, KUS ÖBV Pro Team, 0:10:51
  5. Sander Christoph, DSG Wien, 0:10:54
  6. Franzmair Nikolaus, TGW Zehnkampf Union, 0:10:57

Frauen (4,625 km):

  1. Illes Sandrina, UNION St. Pölten, 0:16:09
  2. Perterer Lisa, HSV Triathlon Kärnten, 0:16:50
  3. Mayer Julia, DSG Wien Frauen, 0:17:06
  4. Zipser Katharina, SK Rueckenwind, 0:17:21
  5. Freitag Karin, LG Decker Itter, 0:17:22
  6. Füsselberger Franziska, ATUS Amstetten Frauen, 0:17:28

Männer Langstrecke (10,25 km):

  1. Herzog Peter, LC Saalfelden, 0:32:33
  2. Innerhofer Manuel, LC Oberpinzgau, 0:32:52
  3. Sinn Luca, UAB Athletics, 0:33:06
  4. Kosgei Isaac-Toroitich, TGW Zehnkampf Union, 0:33:20
  5. Theuer Timon, DSG Wien, 0:33:41
  6. Seid Endris, LCAV Jodl Packaging, 0:33:50

die vollständigen Ergebnisse <hier>

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Tiroler Tageszeitung, 13. März 2018

TIROLER MEISTERIN CROSS

24. Februar 2018

Im Rahmen der Marathonvorbereitung nehme ich am Samstag an den Meisterschaften im Crosslauf teil.

Cross passt – finde ich – gut in das Frühjahrstraining von Langstreckenläufern, insbesondere weil dabei auch ein gewisses Krafttraining erfolgt. So war ich bei zwei Bewerben des Tiroler Crosslauf Cups am Start, die ich beide gewinnen konnte, und eben auch bei den Meisterschaften dabei.

Ich befinde mich momentan im Marathontraining, mache viele langsame Meter, …

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TLV Präsident, OELV Vize-Präsident non stadia und Trainer von Frau Zipser 😉 Reinhard Kessler mit seiner Athletin. Morgen in der Früh gibt es für mich wieder Lauf-ABC und Herr Kessler schwingt sich daneben aufs Rad, hoffentlich mit Trillerpfeife!

Wir achten aber auch auf Qualität, Lauf-ABC kommt nicht zu kurz und 5 flotte Kilometer am Samstag um 13:25 Uhr sind perfekt, um auch ein bisschen was Schnelles (auf diesem Untergrund natürlich relativ …) zu machen. Froh bin ich, dass das Rennen am Samstag stattfindet, so muss das Marathontraining am Wochenende nicht zurückgestellt werden. (Wie ihr wisst, mache ich aufgrund zeitlich knapper Ressourcen unter Woche, gut 60 % meines Trainings am Wochenende.)

Die Startzeit passt mir gut. Ich kann ruhig in den Tag starten und bin überzeugt, dass die Temperaturen um 13:25 Uhr an diesem kalten Wochenende sicherlich am feinsten sind.

5 km auf einer anspruchsvollen Crossstrecke bei unterschiedlichen Schneeverhältnissen (stellenweise recht löchrig, mal weicher, mal härter) gilt es zu bezwingen. 4 Runden zu je ziemlich exakt 1250 m.

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Foto: Lauftreff Breitenbach

Als der Startschuss fällt, geht Julia Praxmarer nach vorn, doch schon nach ca. 250 m beschließe ich die Führungsarbeit zu übernehmen. So gelingt es mir, das Rennen nach meinen Vorstellungen zu gestalten. Wir laufen die ersten zwei Runden im Dreierpaket. Zur Hälfte des Rennens muss Karin etwas abreißen lassen. Julia höre ich dich hinter mir, nicht zuletzt, weil sie im Unterland wohl viele Fans, die ihr Tipps geben, wie sie mich noch „packen“ könnte. Ich konzentriere mich auf mein Rennen, Ohren zu und überquere als erste die Ziellinie.

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Die finalen Meter – Ziel! Foto: Lauftreff Breitenbach 

 

Ohren wieder auf! Jetzt darf ich mir gratulieren lassen!

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Siegerehrung

Cooles Rennen, Coole Strecke, super Formtest!

Tiroler Meister Cross werden:
Katharina ZIPSER (Damen)
Markus KOPP (Kurzstrecke Herren)
Martin MATTLE (Langstrecke Herren)

Kurzstrecke Herren (3,750 km)
1. Kopp, Markus (SC LT Breitenbach) 12:49,08
2. Singer, Michael (U. Raika Lienz) 13:00,94
3. Eichinger, Raphael (TS Innsbruck) 13:21,4

Damen (5 km)
1. Zipser, Katharina (SK Rückenwind) 20:11,87
2. Praxmarer, Julia (LG-Decker Itter) 20:15,23
3. Freitag, Karin (LG -Decker Itter) 20:42,73

Langstrecke Herren (10 km)
1. Mattle, Martin (LG-Decker Itter) 36:26,95
2. Kopp, Markus (SC LT Breitenbach) 37:04,61
3. Kessler, Roman (LG-Decker Itter) 37:27,28

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Martin Mattle (Tiroler Meister Cross Langstrecke) und Katharina Zipser (Tiroler Meisterin Cross)

Zu den vollständigen Ergebnissen geht es <hier>

Rückblick 2017

2017 wahl leichtathletin des Jahres Glasfluegel

Ivona Dadic wir Leichtathletin des Jahres 2017. Ich belege hinter Verena Preiner und Andrea Mayr Platz 4.

 

Das Jahr 2017 endet für mich äußerst erfreulich mit einem 4. Platz bei der Wahl des OELV zur Leichtathletin des Jahres 2017 hinter den beiden Mehrkämpferinnen Ivona Dadic und Verena Preiner sowie auf Platz 3 der u.a. 6-fachen Berglauf-Weltmeisterin Andrea Mayr. Ich bedanke mich herzlich für eure Stimmen!

Zur Wahl nominiert war ich aufgrund meiner Leistung bei der WM Berglauf Langdistanz in Premana/Italien. –

Anlass genug, um über dieses Rennen doch noch ein paar Zeilen zu schreiben.

 

Neben dem Vienna City Marathon und dem Florenz Marathon (Für die jeweilige Berichte einfach auf den Link klicken.) war dieses Rennen eines der drei Highlights meines Sportjahres. (Detail am Rande: Wetterbedingungen 3mal ausbaufähig *gg*)

 

WM Berglauf Langdistanz, Premana/Italien 2017

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WM Berglauf Langdistanz – 25. Ausgabe des Giir di Mont

4:17:00 war ich am 6. August 2017 unterwegs, drei Berge galt es zu überwinden, gesamt 32 km und 2900 Hm standen bergauf und bergab am Programm. Der 12. WM-Platz war für mich ein schöner Erfolg.

Strecke WM Berglauf Langdistanz 2017

Strecke – WM Berglauf Langdistanz Premana/Italien

 

Auf der Grafik sieht die Strecke ganz lieblich aus, alles grün, besonders hoch geht es nicht hinauf. Wir bewegen uns zwischen 900 und 2100 m ü.M. Doch der Schein trügt …

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… und ich bin froh, dass ich mit Helmut Schmuck die Woche zwischen WM Berglauf Up&Down und WM Langdistanz vorort verbringen darf und so die Strecke abschnittsweise besichtigen kann. Nicht umsonst wird der Giir di Mont, in dessen Rahmen die WM Berglauf Langdistanz stattfindet, auch als Sky Race ausgetragen.

 

 

Strecke WM Berglauf Langdistanz 2017

Start ist in Premana – Das ist das kleine Bergdorf links im Bild. Von dort führt die Strecke gegen den Uhrzeigersinn erst steil abwärts in eine Senke und dann wie ersichtlich über drei Bergrücken auf einem Rundkurs wieder nach Premana.

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Unser erkämpftes Essen in der Vorbereitungswoche

 

Die technisch äußerst anspruchsvollen Steigerl und extremen Anstiege lassen die die WM-Strecke spätestens, als kurz nach dem Start (bei warmen Temperaturen) Regen einsetzt – wir befinden uns gerade im ersten Anstieg – zu einer echten Herausforderung werden.

 

 

 

 

 

 

Hier Gas zu geben, d.h. im Downhill über nasse Felsen zu springen, erweist sich als echte Mutprobe. Chiarino, Bocchetta Larec und Deleguaggio sind die drei „Bergankünfte“.

Zwischenzeiten WM Berglauf Langdistanz Premana

Rennverlauf (links Abschnitte mit Platzierung, rechts Position an der jeweiligen Zwischenzeit)

Mit viel Distanz betrachtet, bin ich das Rennen geschickt verhalten angegangen:

davPosition 18 nach der ersten kurzen Abwärtspassage – dort verständlicherweise ein wildes Gerangel im WM-Feld (Männer und Frauen starten gemeinsam), aus dem ich mich möglichst raushalten möchte – und dem ersten Anstieg nach Chiarino. Im ersten Downhill wechseln sich noch die Positionen: Ich werde überholt und überhole. Im Downhill bin ich noch recht zurückhaltend, doch ich stelle fest, dass ich mich, wenn ich nicht, was ich mir aufwärts mühsam erkämpfe, abwärts verlieren möchte, mehr Risiko gehen muss. 19. Zwischenzeit in diesem Sektor. – Das muss besser werden.

Helmut Schmuck steht in der ersten Senke und ruft mir die Position zu. Ich ärgere mich über meine Downhill-Performance, doch andererseits muss ich einfach erkennen: Das ist WM, da rennen manche abwärts als gäbe es kein Morgen. Andere sind eben besser, viel besser. Villumsen zum Beispiel: Sie fällt mir besonders auf, als sie an mir abwärts im ersten Downhill regelrecht vorbeifliegt … (So ganz am höchsten Punkt dürften die Matten nicht gelegen haben, denn ich bin mir sehr sicher, einen dänischen Pfitschipfeil mit offenem Mund wahrgenommen zu haben …)

Im direkten Vergleich – siehe Grafik – wird deutlich, dass sie abwärts einfach top performt, hinauf vergleichsweise mehr Mühe hat.Zwischenzeiten WM Berglauf Langdistanz Premana Villumsen

Im zweiten Anstieg mache ich Plätze gut. 11. Aufstiegszeit. Am höchsten Punkt des Rennens liege ich auf Position 14. 18. Downhillzeit am zweiten Abstieg und ich schwöre, ich hab die Handbremse längst nicht mehr angezogen!!! Position 17. im Tal, aber ich spüre da geht jetzt noch was.

 

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Helmut Schmuck erwartet mich vor dem dritten Anstieg und beobachtet die unmittelbare Konkurrenz, die ich kurz darauf überholen werde

Ich fühle mich voller Energie! Jetzt heißt es Krokodil spielen. Tatsächlich gelingt mir am langen letzten Anstieg die 10. schnellste Aufstiegszeit, auf den letzten Metern muss ich mich nicht quälen, sondern grinse: Ich hab mir das Rennen für meine Verhältnisse richtig gut eingeteilt. Es macht Spaß! Natürlich motiviert es, wenn man gegen Ende des Rennens sich deutlich nach vorne kämpfen kann. Ich weiß, ich liege bei der Bergankunft auf Position 12 und verdammt noch mal – Ich schenk jetzt nichts mehr her!

 

Hinunter über Felsen und steinige Wege gehe ich ein ziemliches Risiko. Da ich aber körperlich nicht allzu erschöpft bin – unter anderen Umständen wäre das koordinativ und von der Konzentration her für mich vermutlich nicht machbar gewesen -, ist das in Ordnung.

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km-Markierungen

Ich halte meine Position im Damenrennen, kann sogar noch ein paar Männer einholen. Verschont bleibt mein Körper aber auf diesem Downhill nicht. Irgendwann als ich gerade einen Mann überholt habe, komme ich frontal zum Sturz und schlage mir Knie und Knöchel ein wenig auf. (Gut, dass ich 1a Kompressionsstrümpfe trage. Die erfahren hier ein alternatives Einsatzgebiet.) Bei diesem Rennen und dazu den rutschigen Bedingungen steht ein kleiner Sturz in praktisch jedermanns Rennprotokol.

Nach 4:17 im Ziel bin ich überglücklich. Team Österreich mit Lukas Gärtner (Platz 28, 3:43:28) und Daniel Jochum (Platz 55, 4:14:00) hat allen Grund zum Feiern! Und überhaupt sind After-Race Partys und das abendliche Zusammensitzen der Nationen wohl so ziemlich das schönste an diesem tollen Sport!

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Von den USA bekomme ich ein Singlet, von GB ein altes Longsleeve und eine Jacke. Die schönsten Souveniers der Welt! So cool!

 

 

 

 

 

 

Der WM-Bericht des OELV, verfasst von Helmut Schmuck:

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Das Rennen – Firenze Marathon – 2:46:24 bei surrealen Bedingungen – Starkregen, 7 Grad Tendenz abnehmend

Teil 2     (Was bisher geschah – Teil 1 findest du <hier>.)

Sonntag nach dem Training startet die Saltindiät: Ab jetzt keine Kohlenhydrate …

sweet and juicy

Vorbei an „sweet and juicy“. – Auszug aus: ZIPSER, Katharina; KRISTON Renáta; POSCH, Claudia; MUSSNER Marlene; KIENPOINTNER Manfred (2017). Lernerwörterbuch für Kinder: Österreichisch-Englisch, Englisch-Österreichisch. Imst: Alphabet Wörterbuchverlag.

Bis Mittwoch Abend plane ich, nahezu 0 % Kohlenhydrate zu essen: keine klassischen Kohlenhydrate (keine Kartoffeln, kein Reis, keine Polenta, keine Nudeln (kein besonderer Verzicht), kein Brot), kein Müsli – da kullern die Tränen, keine Beeren, generell keine Früchte (mit Ausnahme der Avocado), nur spezifisches Gemüse (wobei ich keines gegessen habe), keine Säfte oder Gesüßtes, keine Milchprodukte (Milchzucker!) … Gefrühstückt habe ich Graukäse, außerdem gab es Räucherlachs, Hüttenkäse, Avocado, Faschiertes, Steak, … Gegönnt habe ich mir fettarme Buttermilch (4 % Kohlenhydrate).

Graukäse

Frühstück

Ob diese Diät was bringt? – Viele schwöre darauf; man weiß es nicht. Und irgendwo ist es für mich auch gar nicht so wichtig, ob der Nutzen dieser Diät wissenschaftlich zu belegen ist; diese Diät ist für mich ein Baustein meines Marathonkonzepts: 42,195 km – das ist für mich nicht eigentlich „Marathon“: Marathon ist so viel mehr …

In Stein gemeißelt

In Stein gemeißelt. – Auszug aus: ZIPSER, Katharina; KRISTON Renáta; POSCH, Claudia; MUSSNER Marlene; KIENPOINTNER Manfred (2017). Lernerwörterbuch für Kinder: Österreichisch-Englisch, Englisch-Österreichisch. Imst: Alphabet Wörterbuchverlag.

Mittwochmorgen steht Reinhard ein letztes Mal mit mir auf der Bahn. Wir machen ein letztes Mal Lauf-ABC und 100er. Dann geht es in die Arbeit. Die Waage unterstützt meinen schwachen Geist und nur knapp über 46 kg argumentieren dafür, direkt nach der Bahneinheit Kohlenhydrate zu essen und nicht auch noch die dreimal 1500 m am Abend mit leeren Speichern zu laufen. Mit Huhn und weißem Reis gestärkt laufen sich diese locker und unbeschwert.

Sweet bananas 87 % Kohlenhdrate ;-) mjami

Sweet bananas von naturalpower: 87 % Kohlenhdrate 😉 mjami

Am Donnerstag geht der Zug nach Florenz. Schon am frühen Nachmittag komme ich an. (Die Unterkunft nenne ich an dieser Stelle nicht, sie ist zwar bahnhofsnah aber definitiv nicht zu empfehlen.) Es folgt ein lockerer Lauf zur Media World, um einen Wasserkocher zu erstehen und ein herrliches Abendessen beim Chinesen Le Sorgenti. Dort schmeckt es mir so gut, dass ich Freitagmittag wieder hier einkehre, ehe ich meine Startunterlagen am Campo di Marte abhole. Meine Eigenverpflegung, so der sehr bemühte Rennleiter Fulvio Massini, möge ich bitte Samstagnachmittag vorbeibringen.

Bevor es abends Polenta mit Faschiertem in der Trattoria Nerone ums Eck gibt, verlaufe ich mich ein wenig bei meiner vorletzten Einheit vor dem Marathon. Florenz ist voll mit Baustellen!

Ab Samstagmorgen passt Helmut Schmuck auf mich auf. Er reist mit dem Nachtzug an und quartiert sich im Hotel gegenüber ein. Von dort holt er mittags übrigens auch das Salz, um meine Getränke vorzubereiten, ehe wir sie am Campo di Marte abgeben wollen. Salz: in Frau Zipsers Hotel nicht erhältlich … Letzte Laufeinheit: Joggen und dreimal 200m schnell.

Meine Eigenverpflegung

Meine Eigenverpflegung: gefüllt mit „Power Plex Energy Transmitter“ und „Iso Fit Mango“ von naturalpower

Am Campo di Marte herrscht Hektik, die Flaschen will man uns nicht abnehmen, der Rennleiter hat alle Hände voll zu tun … Ein Moment der Nervosität kommt auf und als ein Blick auf die Uhr zeigt, dass ich nun bereits 3,5 h in das Abgeben der Flaschen investiere, werde ich unruhig. Schließlich übernimmt Helmut Schmuck und ich fahre ins Hotel, um vor dem Abendessen noch zu rasten.

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Helmut und ich zuversichtlich am Vortag beim Einlaufen

Ich schlafe gut. – Vielleicht auch, weil ich weiß, dass ich die letzten Nächte viel geschlafen habe und es kein Problem wäre, wenn es sich heute nicht so ruhig ruhen würde.

Sonntag, 26.11.2017 – Gießkannenwetter und das Sprießen erster grauer Geburtstagshaare

5:45 Uhr – Der Wecker klingelt. Ich schalte kurz das Handy an: SMS von Helmut Schmuck „Wetter 10 grad – passt!“ Ich hüpfe aus dem Bett und freue mich: Heute ist Marathon. 

Piep, piep, piep … Ohhh, wie schön: Geburtstagswünsche! Jetzt aber muss das Handy zur Seite: Dafür ist nach dem Marathon genug Zeit 😉 Als erstes wird jetzt heißes Wasser gekocht: Für einen Espresso zum Aufwachen, meinen Tee – mein Frühstück im Zimmer. Ich esse zwei Milchbrötchen. – Damit bin ich bisher gut gefahren. Den Tee süße ich heute mit Power Plex Energy Transmitter.

Um 7:30 Uhr holt mich Helmut Schmuck ab und wir machen uns auf Richtung Start auf der Piazza del Duomo. Knapp einen Kilometer ist dieser entfernt: Ein bisschen orientieren, links, rechts schauen, Toilette aufsuchen etc.

Ich wärme mich in langer Hose und Longsleeve bis zuletzt auf bzw. laufe ein wenig ein; da ich das Privileg habe, aus dem Eliteblock starten zu dürfen, muss ich erst wenige Minuten vor 8:30 Uhr hinter der Startlinie sein.

Start Marathon Florenz 2017

Anspannung am Start (Quelle: unbekannt, hat mir ein Freund geschickt)

8:30 Uhr. Der Startschuss fällt. Mit 3:48/49 min/km hatte ich mir vorgenommen anzulaufen und genau das tue ich. Keineswegs schneller, denn dieses Tempo möchte ich möglichst bis zum Schluss halten; Das ist ambitioniert genug!

Ein erster km in 3:35 wäre natürlich möglich, aber laktattechnisch doch ziemlich daneben 🙂 Der erste km passt perfekt, ich komme gut ins Rennen. Das Feld beruhigt sich rasch und ich finde bald zwei Läufer, die offensichtlich ähnliches vorhaben wie ich.

Km 2: Es beginnt zu regnen …Was? Jetzt schon?“ Ok, ich hatte mit Regenschauern im Verlauf des Rennens gerechnet, … aber so bald?! Der Himmel sah doch gerade noch recht freundlich aus … Ich denke an die Worte meines Trainers: „Bei Regen rutscht du. Nachsatz: Nach vorne.“ Diesen Satz murmele ich vor mir her und laufe, laufe, laufe …

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Streckenplan Firenze Marathon 2017

Da der Kurs kreuz und quer durch und um Florenz führt und Helmut Schmuck engagiert, interessiert und flott ist, sieht er mich bis zur Halbmarathonmarke bereits dreimal. Natürlich motiviert das.
Schritt, Schritt, Schritt, spätestens seit km 2,5 bin ich platschnass. Die Haare, die Kleidung, die Schuhe, alles trieft … Lacken (= Pfützen) häufen sich.


Es wird immer schwerer, die Überzeugung, dass Regen schneller macht, ernsthaft aufrecht zu erhalten …

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Die Halbmarathonmarke

Bei km 20/21 sind wir dem Fluss Arno entlang unterwegs. Der Wind nimmt zu.

Viele Mitläuferinnen beschweren sich im Nachhinein sehr über den Wind; er hätte sie beim Laufen massiv behindert. Der schnellste Italiener, Ahmed El Mazoury – gesamt 5. in 2:24’09” – habe, so runnersworld.it, gesagt, der Winde wäre so störend gewesen, dass ein technisch sauberes Laufen nicht mehr möglich gewesen wäre,

vgl. dort:
Per dare un’idea delle condizioni in cui gli atleti si sono trovati a correre bastano per tutti le parole di El Mazoury: «Le condizioni di gara erano pessime. Già a metà gara il vento mi ha stravolto la tecnica di corsa. Peggio di così non poteva essere!»

Der Wind als stoppender oder den Laufschritt störender Gegner ist für mich während des Rennens nicht so präsent. Problematisch ist der Wind, weil er dazu beiträgt, dass mir im wahrsten Sinne des Wortes sukzessive eiskalt wird.

Mein Körper ist marathonoptimiert, mein Körperfettanteil gering, die Isolierung nicht besonders …

Ich gehe mit 1:20:39 noch relativ planmäßig bei der Halbmarathonmarke durch.

Km 22 führt uns kurvig in die Altstadt. Der Regen wechselt zu Starkregen: Den Scheibenwischer hätte ich auf höchste Stufe gestellt, nur leider sitze ich in keinem Auto. Es ist unglaublich!

Ich will laut schreien: „Wieso???“ und beruhige mich irgendwie „Vergiss diese Frage: Renn!!!“

Der Regen ist so stark, dass ich phasenweise kaum 50 m weit sehe. Auch verliert sich meine Gruppe. – Der Kampf ums Überleben ist gefühlt eingeläutet.

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Zuschauerinnen sind von nun an verständlicherweise Mangelware. Dazu kommt, dass uns das Rennen nun – gelinde gesagt – in die Pampa führt.

Spätestens ab km 25 muntern die wenigen ZuschauerInnen unter Regenschirmen und in Ponchos geworfen zum „Durchhalten“ auf. Als Frau bekomme ich da eh noch mehr Aufmerksamkeit. Ich darf also nicht meckern … Jede positive Stimme zählt jetzt. Ja, der Countdown beginnt heute bei km 25. Platsch, platsch, platsch – Kilometer für Kilometer. Mir ist unendlich kalt, aber ICH LASSE NICHT LOCKER. Platsch, platsch, platsch … Vermutlich wiegen meine Schuhe nun jeweils mal 2.
Die Kälte macht sich pulsmäßig bemerkbar. Ab km 30 sinkt der Puls im Verhältnis zur Laufleistung unverhältnismäßig ab.

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Ca bei km 32 laufen wir durch das Stadio Atletica.

Ein Highlight hätte das wohl sein sollen: Doch im Stadion ist kein Mensch, nur die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen stehen am Ein- und Ausgang. Die 300 m auf der Bahn laufen sich aber gut: keine Lacken 😉

Etwa bei km 34 eine Rampe: Eine Überquerung oder Brücke? – Ich weiß es nicht mehr. Überhaupt habe ich ab km 23 lückenhafte Erinnerungen. Jedenfalls steht da Helmut Schmuck – selbst triefend nass – und feuert mich an. Meine Erinnerung daran ist verschwommen … Helmut sagt mir aber in späteren Gesprächen, dass ich mich zumindest laufstilmäßig auch dort ordentlich fortbewege.

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Bei km 38 allerdings tauche ich nicht mehr unmittelbar nach einer Gruppe auf, die sich Helmut Schmuck eingeprägt hatte. Er befürchtet schon, ich wäre ausgestiegen – wie es so viele an diesem Tag sind. Zu dieser Zeit bin ich schon in Trance. Ich nehme Helmut nicht wahr.

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An den Zieleinlauf kann ich mich überhaupt nicht erinnern.
2:46.24, 6. Dame gesamt, 2. Europäerin – Das mein Ergebnis im härtesten Rennen meines bisherigen Lebens.

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km 42,195 – Zieleinlauf (Screenshot Video)

ICH HABE ALLES GEGEBEN und bin BEI DIESEN VERHÄLTNISSEN die DRITTSCHNELLSTE ÖSTERREICHISCHE FRAUENZEIT 2017 gelaufen.

Die schnellsten Männer (Bruttozeiten/Nettozeiten)
1 EGASA ZELALEM BACHA (BRN) 2:14:41
2 TEMECHACHU TADESSE M. (ETH) 2:14:41
3 KIRWA GILBERT KIPRUTO (KEN) 2:16:18
4 MENGICH MOSES (KEN) 2:21:38
5 EL MAZOURY AHMED (ITA) 2:24:09
6 EL FATHAOUI YASSINE (ITA) 2:26:33
7 SANTORO DARIO (ITA) 2:26:45
8 TOCCO LUCA (ITA) 2:27:17
9 CHEBOIT SILAS (KEN) 2:27:40
10 LEFEBVRE LUDWIG (BEL) 2:28:21/2:28:18

Die schnellsten Frauen (Bruttozeiten/Nettozeiten)
1 ARISSI DIRE TUNE (ETH) 2:28:55
2 AMENTE SOROME NEGASH (ETH) 2:29:46
3 DUBISO MESERA HUSSEN (ETH) 2:32:05/2:32:03
4 KIRK ELINOR (GBR) 2:36:22/2:36:21
5 TANUI EULITER JEPCHIRCHI (KEN) 2:40:37/2:40:35
6 ZIPSER KATHARINA (AUT) 2:46:26/2:46:24
7 RUSH HOLLY (GBR) 2:51:25/2:51:14
8 CUNICO MAURIZIA (ITA) 2:53:51
9 PROTO EMILY (GBR) 2:54:37/2:54:20
10 MUGNO ANNA LAURA (ITA) 2:54:48/2:54:44

Hinter der Ziellinie falle ich irgendwie ins Rettungszelt. Die Liegen sind belegt (und das obwohl von 9.000 Starten nur 54 Männer und 5 Frauen vor mir die Ziellinie überquert hatten): Etliche vor Kälte zitternde, winselnde, die Augen drehende Männer …

Mir ist nicht speziell kalt in den Fingern oder Füssen, mir ist kalt, wie ich es bisher nicht kenne: als Ganzes. Ich zittere von Oben bis Unten, kann kaum noch stehen, kann mich nicht artikulieren und lasse mich mit Decken umhüllen und mir den Rücken von Sanitätern wärmen … Ich möchte aus dem Zelt, um nach Helmut Ausschau zu halten, der mich sicher sucht – so weit kann ich denken -, bin mir aber gleichzeitig bewusst, dass ich das jetzt nicht schaffe …

Irgendwann sehe ich Helmut vom Zelt aus und der Sanitäter holt ihn herein. Eine knappe Stunde später sitzen wir geduscht bei Huhn und Pommes in der Trattoria Nerone.
Um 14:30 Uhr steige ich in den Zug.

Die Enttäuschung bricht über mich herein. Bittere Tränen rinnen bis Padova unaufhörlich über meine Wangen. Wie viel hatten Reinhard und ich in dieses Rennen investiert. Training nach der Arbeit, vor der Arbeit, vom Training direkt in den Hörsaal – das ist nicht immer lustig – und heute wollte ich dafür belohnt werden.

Im Leben kann man nicht alles beeinflussen.

In Padova steige ich um. Einige ganz besondere Menschen heitern mich bis dahin auf und lassen mich sehen, was ich dennoch geleistet habe. DANKE dafür!

Ab Padova Geburtstagsstimmung und ich freue mich, am Bahnhof abgeholt zu werden und auf ein schönes Geburtstagsessen. 🙂

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Anmerkung am Rande: Wahl zu Österreichs Leichtathleten des Jahres

Voting Leichtathlet des Jahres 2017
Ich freue mich riesig über die Nominierung zu Österreichs Leichtathletin des Jahres. Eine unglaubliche Ehre wird mir durch diese Nominierung zuteil. DANKE, DANKE, DANKE!

Gemeinsam mit 15 ganz gewaltigen Spitzenathletinnen werde ich hier in der Kategorie Frauen vorgeschlagen. Das ist sooo crazy.

Bis 26.12.2017 kannst du deine Stimme zur Wahl der LeichtatletIn des Jahres noch abgegeben. Und zwar hier: http://www.top-meetings.at/de/athletenwahl.

Dort findest zu allen nominierten Athleten und Athletinnen entsprechende Informationen. Gewählt wird in den Kategorien Männer, Frauen, Nachwuchsathletin, Nachwuchsathlet, Mastersathlet und Masterathletin 🙂

Einfach Link anklicken, Namen auswählen, abschicken und Mail bestätigen.
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Nominiert bin ich aufgrund meiner Leistung bei der heurigen Weltmeisterschaft Berglauf Langdistanz in Premana/Italien. Ich belegte bei dieser WM Platz 12.

WM-Bericht: WM Berglauf up&down und WM Berglauf Langdistanz

Elf Tage Urlaub oder ZWEI WELTMEISTERSCHAFTEN und dazwischen regenerieren, chillen und tapern

Schwerlich mit Worten lassen sich die Eindrücke beschreiben, mit denen ich zwischen 28. Juli und 7. August beschenkt wurde. Eine Teilnahme an einer internationalen Meisterschaft ist für mich immer – und vermutlich für jeden Athleten und jede Athletin – ein ganz besonderes Erlebnis. Sie lässt einen Eindrücke sammeln, Momente erleben, bringt einen an persönliche Grenzen, lässt einen staunen und meistens viel lachen und dafür bin ich dankbar.

Ich bin dankbar, dass ich für Österreich sowohl bei der WM Berglauf up&down als auch bei der WM Berglauf Langdistanz am Start stehen durfte. – „Danke“ an den OELV, insbesondere Helmut Schmuck, der für die Selektion zuständig ist und im Vorfeld wohl an mich geglaubt hatte. „Danke“ natürlich auch an meinen Trainer Reinhard Kessler, mit dem ich heute schon Hendl essen war (Wer weiß, was das wieder bedeutet? *gg*) und an alle, die mich auf meinem Weg und in der Vorbereitung unterstützt haben.

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AUSTRIA Senior Women: Karin Freitag, Andrea Mayr (VIZEWELTMEISTERIN!!!) und Katharina Zipser

Bei der WM Berglauf up&down am 30. Juli erreichte ich den 35. Platz – ein solides Ergebnis, schließlich sind wir hier bei einer Weltmeisterschaft und man misst sich mit den Besten.

 

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Besonders strahlen durfte ich aber bei der WM Berglauf Langdistanz. Hier freute ich mich über einen tollen 12. Rang.

Bericht zu den beiden Rennen und zur tollen Zeit dazwischen folgt in den nächsten Tagen. (Bitte dann hier für den <Bericht> klicken).

DANKE

WM Berglauf mal 2 – Scharren in den Startlöchern

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Die letzte lange Trainingseinheit ist Geschichte, die letzten umfangreicheren Intervalleinheiten ebenso.

Der Silvrettarun 3000 war eine ideale letzte längere Belastungseinheit und ein super Testlauf unter Wettkampfbedingungen. Die letzte harte Intervalleinheit mit 12mal 2min vergangenen Mittwoch verlief gut und um ehrlich zu sein, habe ich mir sogar ein paar Sekunden gespart … – Ich konnte gleichbleibend unter den 2min auf meiner dafür ausgewählten Strecke bleiben. Freitag dann der letzte lange Lauf: eine Kombination aus kupiert und 4 km Berglauf aufwärts, abwärts und retour.

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Copyright: TVB Paznaun Ischgl/Galtür

Die Vorbereitungen verliefen – wie bei mir üblich – turbulent, aber nun bin ich guter Dinge. Sauber dürfte ich auch sein, so oft wie in den letzten drei Wochen kam ich selten zu einem gratis Vollwaschdurchgang …

Ich freu mich sehr auf meinen Start bei der WM Berglauf up&down World Mountain Running Championships am 30. Juli sowie auf meinen Start auf der WM Berglauf Langstrecke eine Woche am 6. August später World Mountain Running Long Distance Championships.

Am 30. Juli bei der WM Berglauf up&down starten für Österreich:

Athleten:
Hans-Peter Innerhofer
Manuel Innerhofer
Simon Lechleitner

Stefan Mayerhofer Junioren (U20)
Simon Rabl Junioren (U20)

Athletinnen:
Karin Freitag
Andrea Mayr
Katharina Zipser

Helena Dutka Juniorinnen (U20)
Katharina Erlacher Juniorinnen (U20)
Hannah Moser Juniorinnen (U20)

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Training am Silvrettastausee

 

Ich freu mich schon sehr! … und langsam werde ich nervös *lol*

Vielleicht drückt ihr uns die Daumen??

2017 Rückblick Teil 1: bisher und weiter Verrückt nach Laufen

2017 bis jetzt

Es ist Zeit, ein bisschen zu schreiben. Für euch, aber v.a. für mich. Erinnerungen verblassen und beim Lesen alter Posts erlebe ich Erinnerungen wieder. Kennt ihr das?

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Quelle (Spruch): unknown

Ich schreibe eigentlich sehr gerne. Leider aber lässt die Zeit es selten zu. Ich gehe einem Vollzeitberuf nach, der mich sehr fordert, trainiere mit Spaß und Engagement; ja und dann möchte ich auch noch etwas entspannen, soziale Kontakte pflegen, essen und schlafen. Kann mir mal wer sagen, warum dieser Tag nicht 36 Stunden hat??? 

Meine Wintersaison beende ich heuer sehr früh. Ich verzichte auf einen Start bei der Sellaronda zugunsten eines frühen Straßenmarathons und bereue es nicht 🙂

 

Vorbereitung Vienna City Marathon (VCM)

2016/17 glaube ich, den Winter durchlaufen zu können. Bis Jänner sieht es gut aus. Ich laufe also auch im November und Dezember. Der Winter ist mild und etwas Schnee stört mich beim Laufen nicht.

Etwa 3 Mal pro Woche  laufe ich und peppe mein Training mit Skibergsteigen und etwas Langlaufen auf. Die Abwechslung ist schön. Ich genieße das. Aufgrund einer Achillessehnenentzündung muss ich im Jänner dann aber doch eine kleine Laufpause einlegen. Auf Ski starte ich bei der Mountain Attack Marathon 2017 (3100 Hm) und werde in 3:14:07 beste Österreicherin. Das Stockerl verpasse ich bei sehr starker Skibergsteigerkonkurrenz als vierte knapp.

Als harte Einheiten dienen bis in den Frühling ein paar weitere Rennen auf Ski. Ich starte beim Marmot Evolution Race (930 Hm, 3,5 km) und hole mit einem dritten Tagessieg den Wanderpokal zu mir nach Hause. Hecher Speed Up (850 Hm: erst 300 Hm rauf, dann 300 Hm Abfahrt, dann 550 Hm rauf) macht mir aufgrund der kurzen Zwischenabfahrt auch recht viel Spaß und so bin ich auch heuer dabei.

Hecher Speed Up

Hecher Speed Up, Foto: Veranstalter

Ab Februar trainiere ich allerdings praktisch nicht mehr auf Ski. Die ein oder andere coole Tour mit meinem Bergbuddy Wolfi mach ich, aber das Training findet wieder fokussiert in Laufschuhen statt. Das letzte Rennen auf Ski und auch mein letzter Ausflug in den Schnee ist dann das Harschbichl-Rennen (950 Hm, 4,2 km) am 3. März. Bei einem geplanten Marathon am 23. April wird es jetzt Zeit, die Ski zu verstauen.

 

Im März laufe ich 630 km. In diesem Monat absolviere ich auch das erste Trainingslage meines Lebens: eine Woche Zypern, vgl. Bericht Trainingslager Zypern 2017.

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Foto: Hubert Morawetz

Insbesondere der März und der April sind auf Marathonvorbereitung ausgelegt.

Konkret sieht mein Marathontraining für den VCM mehrere längere Einheiten die Woche zwischen 90 min und 2:15/2:30 h vor. Schnelle Einheiten reduzieren sich weitgehend auf x-mal 1 km oder 2 km Marathontempo mit Ein- und Auslaufen. Mit diesem Grundkonzept fahre ich gut. Von entsprechenden Einheiten erhole ich mich schnell. Lange Tempoläufe kommen in meinem Training hingegen praktisch nicht vor. Vor dem Frankfurt-Marathon 2016 habe ich zudem noch einige morgendliche „Koalaläufe“ die Woche absolviert: Ich bezeichne mit diesem Terminus Joggingrunden, die der reinen Bewegung dienen und nicht länger als 30 min dauern. „Tempo“: maximal langsam. Für diese Einheiten habe ich in der VCM-Vorbereitung, die beruflich einfach auch sehr stressig ist, praktisch keine Zeit. Für meinen Herbstmarathon möchte ich diese Einheiten wieder einbauen, denn sie haben mir bisher sehr gut getan und waren eine ideale Vorbereitung auf das eigentliche Training nach der Arbeit.

 

Vienna City Marathon (VCM) oder Marathon, schöner geht nicht

Die letzten Kilometer des Vienna City Marathon waren emotional die bewegendsten meines Läuferlebens. Dieses Strahlen im Gesicht – das eigene – auf meinen letzten Metern Richtung Ziel: Ich selbst werde es nicht vergessen.

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Kronenzeitung, 24.04.2017

Ich entscheide mich recht kurzfristig für einen Marathonstart in Wien und sollte es nicht bereuen. Übernachtet habe unmittelbar in der Nähe des Starts. Vorab bin ich recht nervös. Der Vortag ist mit Technicalmeeting und Co dann doch auch ziemlich hektisch und so entscheide ich mich, am Vorabend allein in Ruhe eine Kleinigkeit zu essen. Sicherlich hätte ich gerne Freunde und Bekannte gesehen, aber ich halte es für klüger, mir Ruhe zu gönnen und mich zu fokussieren.

Sonntag, Renntag: Ich jogge mit meinem Kleiderbeutel einen km bis zum Startareal. Es ist frisch, v.a. bläst – wie vorhergesagt – ein starker Wind, der uns auch im Rennen zu schaffen machen würde. Die BetreuerInnen der kenianischen TopläuferInnen versorgen ihre Athletinnen mit einer extrem fetten Creme. Damit sollen sie sich diese Bauch und Beine, insbesondere Oberschenkel eincremen. Sie bieten mir etwas davon an. – Muss ich mir merken. Ich glaube, die Creme hilft tatsächlich etwas gegen Kälte und Wind . Ich laufe kaum ein, lediglich ein bisschen hin und her, auf und ab.

Dann geht es an den Start. Meine anvisierte Zeit ist 2:43 hoch bis 2:44:59; das bedeutet eine Pace von 3:52-54 min/km. Auch Karin Freitag ist am Start und hat mit Alexander Weiß einen Tempomacher dabei. Sie erklärt, 3:50 min/km oder knapp darunter anlaufen zu wollen. Zu schnell für mich: Ich plane alleine zu laufen.

Kurz vor dem Start meint Karin, sie würden den ersten km locker angehen. Der Wind erscheint mir stark – Windschatten ein absoluter Vorteil. Ich laufe also mit der entstehenden Gruppe mit. Mit 18:59 gehen wir bei 5000 m durch. Reinhard Kessler, mein Trainer, erstarrt vor seinem PC. Das entspricht einer Pace von 3:48 min/km und ist für einen Marathon etwas schnell für das „Fräulein Zipser“. Auch das „Fräulein Zipser“ erkennt das und lässt die Gruppe laufen.

Allerdings merke ich bald, dass der Gegenwind insbesondere in diesem Abschnitt recht stark ist und laufe das Loch wieder zu. Sicher eine Risikoentscheidung. Irgendwann ca. bei km 8 kommt Karin zu Sturz. Ich bin damit führende Österreicherin, der BMW fährt neben mir … Es ist ein grausiges Gefühl, denn ich weiß zu diesem Zeitpunkt nicht, ob Karin sich ernster verletzt hat. Hinter mir die Marathonmeute, ich seh nichts … Ich laufe weiter: Von da an aber gegen den Wind und nicht so flott. Bei km 10 höre ich Alexanders Stimme von hinten, der Karin die Zwischenzeiten durchsagt. Ich bin erleichtert und erkundige mich bei Karin nach ihrem Befinden. Soweit scheint alles ok. Die beiden laufen an mir vorbei. Ich habe zwischenzeitlich meine eigene Pace gefunden und lasse sie ziehen. Die beiden fortan immer in Sichtweite.

Insbesondere zwischen km 15 und 20 verliere ich etwas Zeit (5 km: 19:51 min). Es ist windig; damit muss ich mich abfinden und mein Tempo meine Ressourcen anpassen. Bei der Halbmarathonmarke gehe ich mit 1:22:02 durch. Insbesondere in Hinblick auf die Verhältnisse – der Wind ist im Alleingang kein angenehmer Zeitgenosse – bin ich zufrieden und versuche das Tempo konstant zu halten. Meine 5km-Zeiten entwickeln sich wie folgt: 00:18:59, 00:19:13, 00:19:19, 00:20:12, 00:19:51, 00:20:03, 00:20:26, 00:20:22 und die 2,195km 00:09:03. Die Verpflegung an den Laben funktioniert 1a. Für jede Labestelle habe ich eine Flasche angerührt mit Power Plex Energy Transmitter und etwas Iso Fit Sport Mango für den Geschmack vorbereitet. Zwischen km 32 und 35 komme ich Karin merklich näher und ich überhole sie etwa an der 35km-Marke. BMW, Motorrad, ORF, Rad etc. der VCM-Organisation begleiten mich. Für mich ein unglaubliches Gefühl.

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Foto: Wilhelm Lilge

Ich merke, dass ich gefilmt werde und genieße es. Die Leute am Straßenrand feuern mich an.

Auf der langen Zielgeraden aber schon vorher kann ich meine Freude nicht mehr unterdrücken. Muss ich auch nicht – Ich DARF genießen! Ich reiße die Arme in die Höhe, winke, freue mich!

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Eine Bestzeit geht sich heute nicht aus. Aber ich weiß, ich zeige ein für mein Vermögen gutes Rennen. Diese letzten Meter werde ich sicherlich nie vergessen.

Danke, VCM 🙂

VCM Ziel.pngIm Ziel genieße ich und bleibe bis auch die letzte Läuferin die Ziellinie überquert. Die große Sushiplatte abends habe ich mir redlich verdient.

 

Erholung und Landes- und Staatsmeisterschaft Berglauf

Die nächsten anstehenden Wettkämpfe sind vier Wochen bzw. sechs Wochen später die Landesmeisterschaften Berglauf, auf die Hohe Salve/Rigi (21. Mai) sowie die Staatsmeisterschaften Berglauf am 4. Juni im Zuge des 33. Internationalen Muttersberglaufes (8,46 km, 1180 hm).

Auf alles kann man sich – oder zumindest ich mich nicht – mit gleich viel Fokus vorbereiten. Mein nächstes großes Ziel ist die Weltmeisterschaft im Ultra-Trail am 10. Juni über 49 km und 2900 Hm up & 2900 Hm down. Ich regeneriere also nach dem Marathon und bereite mich dann darauf vor.

Ein spezifisches Training für reinen Berglauf und eine entsprechend kurze Distanz ist nicht möglich. Mit meinen Ergebnissen bei der Landes- und Staatsmeisterschaft bin ich zufrieden.

Bei der Landesmeisterschaft werde ich hinter einen starken Karin Freitag (54:10.0) und Susanne Mair (55:39.5) in 56:07.7 dritte Dame. Gemeinsam mit meiner Vereinskollegin Elisabeth Harrie freue ich mich über den Landesmeistertitel Mannschaft.

Für die Staatsmeisterschaft über 8,46 km mit 1180 hm zeige ich als 5. Dame aus dem Training heraus eine solide Leistung und bin im Hinblick auf die WM eine Woche später zuversichtlich. Gerade gegen Ende des Rennens merke ich, dass ich noch Körner habe und kann meinen Abstand verringern. Die Ausdauer scheint zu passen.

  1. Mayr Andrea, SVS-Leichtathletik 54:07,1
  2. Hauser Alexandra Kolland Topsport Gaal 1:00:11,1
  3. Freitag Karin LG-Decker Itter 1:00:29,4
  4. Mair Susanne Union Raika Lienz 1:00:54,0
  5. Zipser Katharina SK Rueckenwind 1:01:32.2

Für Elisabeth Harrie und mich gibt’s den Vizestaatsmeistertitel in der Mannschaft.

Vereinskollege Thomas Roach wird Vize-Staatsmeister. Grande!

  1. Innerhofer Manuel, LC Oberpinzgau 47:38,3
  2. Roach Thomas, SK Rueckenwind 49:24,6
  3. Seibald Manuel, LTV Köflach 49:29,3
  4. Schumi Bruno, LAC Klagenfurt 50:01,1
  5. Lechleitner Simon, LLZ Tirol 50:18,6

 

WM Ultra-Trail – Trail World Championships, Badia Prataglia, Italien

49 km, 2900 Hm up & 2900 Hm down heißt die Devise bei der Weltmeisterschaft im Ultra-Trail.
 5:41:06 nach dem Start erreiche ich das Ziel und werde 27. Dame bei dieser WM. In der Mannschaft erreichen wir Platz 5 (mit Sandra Koblmüller Platz 9 und Sibylle Schild Platz 46)