2018 – Rückblick Teil 2: WM-Team-Gold, Berglauf Langdistanz Karpacz/Polen

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WM Team Gold 2018

Am 24. Juni stand die Weltmeisterschaft im Berglauf (Langdistanz) am Programm. Darauf freute ich mich sehr.

Ich liebe diese Wettkämpfe in den Bergen: Ich mag es, ohne Plunder die Berge rauf und runter zu laufen und zwar so schnell mich meine Füße tragen! … und eine WM ist etwas ganz Besonderes!

Die Langdistanz Weltmeisterschaften, an denen ich bisher teilnehmen durfte, waren immer ein großartiges Erlebnis! 2015 Zermatt/Schweiz, 2016 Podbrdo/Slowenien, 2017 Premana/Italien:

WM Berglauf Langdistanz 2015 Zermatt/Schweiz

2015 WM Berglauf Langdistanz Zermatt/Schweiz

2016 WM Berglauf Langdistanz Podbrdo/Slowenien

2016 WM Berglauf Langdistanz Podbrdo/Slowenien

2017 WM Berglauf Langdistanz Premana/Italien

2017 WM Berglauf Langdistanz Premana/Italien

… und nun Karpacz/Polen. Mit viel Vorfreude fieberte ich diesem Wettkampf entgegen.

Diesmal sollten wir als starkes Damenteam an den Start gehen: mit dabei Sandra Koblmüller, Karin Freitag und ich. Bei den Herren waren am Start Andreas Rois, Lukas Gärtner und Robert Gruber.

Ich trainierte viel kupiert auf der Nordkette zwischen Hungerburg und Thaur. Dankenswerterweise konnte ich auch uphill auf die Seegrube super trainieren und um meine Muskulatur nicht überzustrapazieren mit der Bahn kostenlos ins Tal fahren.

Nach meinem ersten Berglauf im Rahmen der Tiroler Meisterschaft auf die Kraftalm nutzte ich noch den Mountainrun Seefeld als letzte knackige Einheit. Reinhard und ich entschieden, dass ich über die Jedermann Strecke an den Start gehen würde. Ca. 30 min erschienen uns sieben Tage vor einem so wichtigen Wettkampf Belastung genug. Dass das Hauptrennen verkürzt und im Grunde ebenfalls nur zur Rosshütte führte, in diesem lediglich eine Extraschleife um den Speichersee gelaufen wurde, wusste ich nicht.

17. Juni 2018: Mountainrun Seefeld, Jedermannlauf (Vorbereitungrennen)

Mit entsprechend wenig Konkurrenz lief ich auf der Jedermannstrecke den Sieg in 27:02 ein. Aber darum ging es nicht. Für mich war es ein wichtiger letzter Feinschliff.

 

WM Gold Team - Pokal

WM Gold Team – Pokal in des Betreuers Händen

24. Juni 2018: 15th World Mountain Running Long Distance Championships (Karpacz/Polen, Course: 36,0km; +-2110m)/ WM Berglauf Langdistanz (36 km, 2110 Hm im Auf- und Abstieg)

Meine Reise nach Polen trat ich bereits am Mittwoch Nachmittag an, denn unser gemeinsamer Anreisetreffpunkt war in Sattledt. Von dort aus wollten wir (Andreas Rois, Lukas Gärtner, unser Topbetreuer Helmut Schmuck und ich) Donnerstag zeitig in der Früh Richtung Karpacz/Polen aufbrechen. 

Die Fahrt ist lang, aber nicht weniger unterhaltsam. Hier ein paar Bilder von unseren Pausen und Einkehr:

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Die Fahrt vergeht wie im Flug

Better fly

Better fly – Anreise mit AirSchmuck

In Karpacz angekommen treffen wir auf Karin, Robert und die anderen Athleten. Alle sind im Gołębiewski, ein Hotel, so riesig, wie ich es nie zuvor gesehen hatte, untergebracht. Die Zimmer sind 1a, Verpflegung detto. Das Buffet am Abend biegt sich, Sushi und Co landen auf meinem Teller.

Am Freitag ist Streckenbesichtigung und ruhen angesagt. Abends gehen wir zur Eröffnungsfeier. Ein würdiges Spektakel!

24. Juni 2018, Renntag:

Es nieselt in der Früh und ist frisch.

Rennstart 9 Uhr. Die Schuh und Kleiderwahl will gut überlegt sein. Ich entscheide mich aufgrund des v.a. (sehr grob) gepflasterten Untergrundes für einen etwas stabileren Straßentrainingsschuh. Auch habe ich meine Plantarfasziities, die ich mir im Mai zugezogen hatte, im Hinterkopf: Bisher war ich kaum schnell auf hartem Untergrund abwärts gelaufen … Etwas mehr Dämpfung erschien mir kein Fehler.

WM Berglauf Langdistanz 2018 Karpacz/Polen

WM Berglauf Langdistanz 2018 Karpacz/Polen: Start

Zu laufen waren 36,2 km und 2110 Hm auf und ab. Dabei wurde zweimal auf unterschiedlichen Wegen von Karpacz (ca 600 m) hinauf auf die Schneekoppe (1603 m) gelaufen, herunter liefen wir zweimal die gleiche, teilweise sehr steil und grob gepflasterte Strecke.

Der Startschuss fällt. Ich konzentriere mich und gehe das Rennen ruhig an. Der erste Anstieg fühlt sich gut an. Im ersten Downhill laufe ich anfangs noch etwas verbremst, sicherlich nicht langsam, … aber ich weiß, nach dem Downhill geht es ein zweites Mal in den Anstieg: Und da sollten die Schenkel noch locker sein.

 

WM Berglauf Langdistanz Karpacz/Polen

WM Berglauf Langdistanz Karpacz/Polen, Quelle: unbekannt

Im zweiten Anstieg lege ich an Tempo zu. Als ich oben an Helmut vorbeilaufe, schreit er was von einem Platz 3 oder 4 in der Teamwertung. Was?!! – Jetzt gibt es kein Halt mehr, ich gehe mehr Risiko und lasse es rollen. Als 10. in der WM-Einzelwertung überquere ich die Ziellinie. Sandra wird großartige 6. Knapp hinter mir läuft Karin als 12. ein. Wir ziehen uns um, Helmut und Sandras Mama beginnen zu rechnen. Welchen Platz haben wir nun in der Teamwertung erreicht? Wir wissen es noch nicht.

Schließlich fragt Helmut nach: WIR SIND TEAM-WELTMEISTER und können es gar nicht glauben. DIE FREUDE, DIE GEMEINSAME FREUDE IST RIESENGROSS – EIN UNGLAUBLICH SCHÖNES ERLEBNIS. Gleich hüpfen wir probeweise aufs Treppchen und lassen uns von und mit Helmut, dem besten Berglaufreferenten und Betreuer der Welt, ablichten:

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Die Siegerehrung abends, die österreichische Nationalhymne für uns hören zu dürfen … – Ein so unglaublich einprägsames und schönes Erlebnis!

WM Berglauf Langdistanz 2018 Karpacz/Polen: TEAM GOLD

WM Berglauf Langdistanz 2018 Karpacz/Polen: TEAM GOLD

zum OELV-Bericht <hier>

 

Die jeweils 20 schnellsten Frauen und Männer: 

  1. MORGAN Charlotte, GBR, 03:08:24 – WELTMEISTERIN
  2. STELMACH Dominika, POL, 03:08:46
  3. RAMPAZZO Silvia, ITA, 03:10:32
  4. DRAGOMIR Denisa Ionela, ROU, 03:12:11
  5. WILKINSON Victoria, GBR, 03:14:01
  6. KOBLMÜLLER Sandra, AUT, 03:19:23
  7. BRACY Addie, USA, 03:19:44
  8. BRASOVAN Ashley, USA, 03:19:44
  9. KRCHOVÁ Zuzana, CZE, 03:20:58
  10. ZIPSER Katharina, AUT, 03:21:44
  11. PISCU Andreea, ROU, 03:22:32
  12. FREITAG Karin, AUT, 03:22:33
  13. TRATNIK Petra, SLO, 03:22:53
  14. CHOLLET Maya, SUI, 03:23:18
  15. VILLUMSEN Katrine, DEN, 03:23:20
  16. MUTTER Ingrid, ROU, 03:25:17
  17. BANI Barbara, ITA, 03:26:06
  18. SOLIŃSKA Katarzyna, POL, 03:26:11
  19. STRAKOVÁ Anna, CZE, 03:26:53
  20. FLORES Roxana, ARG, 03:28:02

 

  1. RAMBALDINI Alessandro, ITA, 02:39:18 – WELTMEISTER
  2. KRUPIČKA Robert, CZE, 02:40:55
  3. GRAY Joseph, USA, 02:41:02
  4. ČÍPA Jiří, CZE, 02:44:27
  5. WACKER Andy, USA, 02:45:21
  6. SCHMID Jonathan, SUI, 02:45:34
  7. ZINCA Ionut Alin, ROU, 02:46:06
  8. STRAIN Murray, GBR, 02:46:29
  9. FEJFAR Ondřej, CZE, 02:46:50
  10. COSTALES Anthony, USA, 02:47:17
  11. PRZEDWOJEWSKI Bartłomiej, POL, 02:48:16
  12. GYORGY Szabolcs‐Istvan, ROU, 02:48:17
  13. DE COLO Daniele, ITA, 02:48:23
  14. REICHERT Florian, GER, 02:49:54
  15. POLLMANN Tayte, USA, 02:50:09
  16. HALLMANN Sebastian, GER, 02:50:17
  17. EGLI Pascal, SUI, 02:50:50
  18. RZESZÓTKO Marcin, POL, 02:51:05
  19. LENNON Eoin, IRL, 02:51:08
  20. EVANS Thomas, GBR, 02:51:09
  • 37. ROIS Andreas, AUT, 03:01:51
  • 38.  GÄRTNER Lukas, AUT, 03:01:54
  • 48. GRUBER Robert, AUT, 03:06:58

 

Im Teambewerb (14 Nationen kommen in die Wertung, d.h. haben mind. 3 Athletinnen im Ziel) werden wir WELTMEISTERINNEN. Hier die Plätze 1 -6:

  1. AUT  28   6, 10, 12
  2. GBR  30   1,   5, 24,(27, 28)
  3. ROU  31   4, 11, 16, (26)
  4. ITA  42   3, 17, 22,(DNF)
  5. POL  43   2, 18, 23,(DNF, DNF)
  6. USA  44   7,  8, 29,(DNF)

Bei den Herren (15 Nationen in der Teamwertung) geht der Mannschaftstitel 2018 an die Tschechei:

  1. CZE  15   2,  4,  9, (22, 49)
  2. USA  18   3,  5, 10,(15, 30)
  3. ITA  40   1, 13, 26, (34)
  4. ROU  44   7, 12, 25, (32, 39)
  5. SUI  46   6, 17, 23, (45, 51)
  6. GBR  49   8, 20, 21,(28, 35)

4. Platz Staatsmeisterschaften Cross

10. März 2018

Auf meinem Weg zum Marathon ein weiterer Abstecher ins Gelände: Nach zwei Bewerben des Tiroler Crosslauf Cups und der Landesmeisterschaft, war ich nun auch bei den Staatsmeisterschaften im Crosslauf in Rif/Salzburg am Start.

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Die letzten 100m – Foto: Reinhard Kessler

 

Entschieden hatten wir den Start recht spontan. Weil Reinhard in seiner Funktion als Oelv-Vizepräsident non stadia ohnehin nach Salzburg fahren wollte, das Rennen an einem Samstag stattfand (sodass das Rennen nicht zulasten des langen Laufes ging) und eine Tempoeinheit günstig erschien, ging ich an den Start.

Samstag, 10 Uhr Abfahrt Innsbruck, viel Verkehr. Aber kurz vor 13 Uhr sind wir vor Ort. Wir holen Startunterlagen etc., ein kurzer Blick auf die Strecke, bekannte Gesichter begrüßen, kurz ratschen … Dann raste ich ein wenig in der wirklich tollen Halle des Olympiazentrums.

Um 14:30 Uhr gehe ich locker einlaufen. Um 15:10 Uhr erfolgt der Start.

Ich hatte keine klare Vorstellungen bezüglich Platzierung, wohl aber wie ich das Rennen angehen wollte. 4,625 km – Das ist für mich irrsinnig kurz, nicht nur momentan – gestern habe ich 45 km für den Marathon trainiert -, sondern generell. Ich bin eben keine Mittelstrecklerin … Jedenfalls war klar: Das ist für mich in erster Linie eine Tempoeinheit, taktieren ist nicht und ich renne mein Rennen. Fertig.

Das relative große Startfeld (U20 weiblich, U23 weiblich, Frauen und Männer 50 und älter) setzt sich pünktlich in Bewegung und es geht über ein Feld hinaus auf die Strecke. Ich finde gut ins Rennen und stelle nach etwa 600 m – Ruhe war eingekehrt – fest, dass ich auf Platz 6 laufe. Ich überprüfe, ob ich wohl nicht zu rasant angelaufen war, der Puls passt und subjektiv fühle ich mich gut.

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Auf der ersten Runde – Foto: Thomas Ebner

 

Eine kleine und vier große Runden gilt es zu bewältigen. Pro Runde vier Hindernisse: Hügel, Strohballen, Sumpf, Baumstämme.

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Gegen Ende der ersten großen Runde laufe ich auf Platz 5, fühle mich weiter gut und arbeite mich auf der zweiten Runde auf Position 4 vor. Die dritte Runde wird etwas härter: Ich habe gefühlt einen kleinen Einbruch. Karin Freitag geht gegen Ende der Runde an mir vorbei. Ich bleibe ihr auf den Fersen und erhole mich wieder.

Ende Runde 4: Ich finde Platz 5 ziemlich in Ordnung. – Ich war ohne Erwartungen gekommen, steht für mich doch momentan das Marathontraining an erster Stelle. Ich fühle mich nach wie vor stark und bin zufrieden mit mir. Eigentlich sogar recht happy.

Doch da höre ich: „Jetzt renn amal!“ – die Stimme meines Trainers – ziemlich laut und in recht rauem Ton …

Als folgsame Athletin wird gezündet.

Meine Füße setzen zum Sprint an: 4. Platz Cross Staatsmeisterschaft!

 

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Yeah, that’s cool!!

… und ich sage es nicht ganz so gern, aber das ist auch Österreichische Meisterin W35, wo ich doch – schlimm genug – 34 bin …

 

Die schnellsten sechs Frauen und Männer:

Männer Kurzstrecke (3,5 km):

  1. Innerhofer Hans-Peter, LC Oberpinzgau, 0:10:32
  2. Kosgei Isaac-Toroitich, TGW Zehnkampf Union, 0:10:37
  3. Aigner Jürgen, LAG Genböck Haus RIED, 0:10:38
  4. Bauernfeind Mario, KUS ÖBV Pro Team, 0:10:51
  5. Sander Christoph, DSG Wien, 0:10:54
  6. Franzmair Nikolaus, TGW Zehnkampf Union, 0:10:57

Frauen (4,625 km):

  1. Illes Sandrina, UNION St. Pölten, 0:16:09
  2. Perterer Lisa, HSV Triathlon Kärnten, 0:16:50
  3. Mayer Julia, DSG Wien Frauen, 0:17:06
  4. Zipser Katharina, SK Rueckenwind, 0:17:21
  5. Freitag Karin, LG Decker Itter, 0:17:22
  6. Füsselberger Franziska, ATUS Amstetten Frauen, 0:17:28

Männer Langstrecke (10,25 km):

  1. Herzog Peter, LC Saalfelden, 0:32:33
  2. Innerhofer Manuel, LC Oberpinzgau, 0:32:52
  3. Sinn Luca, UAB Athletics, 0:33:06
  4. Kosgei Isaac-Toroitich, TGW Zehnkampf Union, 0:33:20
  5. Theuer Timon, DSG Wien, 0:33:41
  6. Seid Endris, LCAV Jodl Packaging, 0:33:50

die vollständigen Ergebnisse <hier>

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Tiroler Tageszeitung, 13. März 2018