2017 Rückblick Teil 1: bisher und weiter Verrückt nach Laufen

2017 bis jetzt

Es ist Zeit, ein bisschen zu schreiben. Für euch, aber v.a. für mich. Erinnerungen verblassen und beim Lesen alter Posts erlebe ich Erinnerungen wieder. Kennt ihr das?

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Quelle (Spruch): unknown

Ich schreibe eigentlich sehr gerne. Leider aber lässt die Zeit es selten zu. Ich gehe einem Vollzeitberuf nach, der mich sehr fordert, trainiere mit Spaß und Engagement; ja und dann möchte ich auch noch etwas entspannen, soziale Kontakte pflegen, essen und schlafen. Kann mir mal wer sagen, warum dieser Tag nicht 36 Stunden hat??? 

Meine Wintersaison beende ich heuer sehr früh. Ich verzichte auf einen Start bei der Sellaronda zugunsten eines frühen Straßenmarathons und bereue es nicht 🙂

 

Vorbereitung Vienna City Marathon (VCM)

2016/17 glaube ich, den Winter durchlaufen zu können. Bis Jänner sieht es gut aus. Ich laufe also auch im November und Dezember. Der Winter ist mild und etwas Schnee stört mich beim Laufen nicht.

Etwa 3 Mal pro Woche  laufe ich und peppe mein Training mit Skibergsteigen und etwas Langlaufen auf. Die Abwechslung ist schön. Ich genieße das. Aufgrund einer Achillessehnenentzündung muss ich im Jänner dann aber doch eine kleine Laufpause einlegen. Auf Ski starte ich bei der Mountain Attack Marathon 2017 (3100 Hm) und werde in 3:14:07 beste Österreicherin. Das Stockerl verpasse ich bei sehr starker Skibergsteigerkonkurrenz als vierte knapp.

Als harte Einheiten dienen bis in den Frühling ein paar weitere Rennen auf Ski. Ich starte beim Marmot Evolution Race (930 Hm, 3,5 km) und hole mit einem dritten Tagessieg den Wanderpokal zu mir nach Hause. Hecher Speed Up (850 Hm: erst 300 Hm rauf, dann 300 Hm Abfahrt, dann 550 Hm rauf) macht mir aufgrund der kurzen Zwischenabfahrt auch recht viel Spaß und so bin ich auch heuer dabei.

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Hecher Speed Up, Foto: Veranstalter

Ab Februar trainiere ich allerdings praktisch nicht mehr auf Ski. Die ein oder andere coole Tour mit meinem Bergbuddy Wolfi mach ich, aber das Training findet wieder fokussiert in Laufschuhen statt. Das letzte Rennen auf Ski und auch mein letzter Ausflug in den Schnee ist dann das Harschbichl-Rennen (950 Hm, 4,2 km) am 3. März. Bei einem geplanten Marathon am 23. April wird es jetzt Zeit, die Ski zu verstauen.

 

Im März laufe ich 630 km. In diesem Monat absolviere ich auch das erste Trainingslage meines Lebens: eine Woche Zypern, vgl. Bericht Trainingslager Zypern 2017.

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Foto: Hubert Morawetz

Insbesondere der März und der April sind auf Marathonvorbereitung ausgelegt.

Konkret sieht mein Marathontraining für den VCM mehrere längere Einheiten die Woche zwischen 90 min und 2:15/2:30 h vor. Schnelle Einheiten reduzieren sich weitgehend auf x-mal 1 km oder 2 km Marathontempo mit Ein- und Auslaufen. Mit diesem Grundkonzept fahre ich gut. Von entsprechenden Einheiten erhole ich mich schnell. Lange Tempoläufe kommen in meinem Training hingegen praktisch nicht vor. Vor dem Frankfurt-Marathon 2016 habe ich zudem noch einige morgendliche „Koalaläufe“ die Woche absolviert: Ich bezeichne mit diesem Terminus Joggingrunden, die der reinen Bewegung dienen und nicht länger als 30 min dauern. „Tempo“: maximal langsam. Für diese Einheiten habe ich in der VCM-Vorbereitung, die beruflich einfach auch sehr stressig ist, praktisch keine Zeit. Für meinen Herbstmarathon möchte ich diese Einheiten wieder einbauen, denn sie haben mir bisher sehr gut getan und waren eine ideale Vorbereitung auf das eigentliche Training nach der Arbeit.

 

Vienna City Marathon (VCM) oder Marathon, schöner geht nicht

Die letzten Kilometer des Vienna City Marathon waren emotional die bewegendsten meines Läuferlebens. Dieses Strahlen im Gesicht – das eigene – auf meinen letzten Metern Richtung Ziel: Ich selbst werde es nicht vergessen.

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Kronenzeitung, 24.04.2017

Ich entscheide mich recht kurzfristig für einen Marathonstart in Wien und sollte es nicht bereuen. Übernachtet habe unmittelbar in der Nähe des Starts. Vorab bin ich recht nervös. Der Vortag ist mit Technicalmeeting und Co dann doch auch ziemlich hektisch und so entscheide ich mich, am Vorabend allein in Ruhe eine Kleinigkeit zu essen. Sicherlich hätte ich gerne Freunde und Bekannte gesehen, aber ich halte es für klüger, mir Ruhe zu gönnen und mich zu fokussieren.

Sonntag, Renntag: Ich jogge mit meinem Kleiderbeutel einen km bis zum Startareal. Es ist frisch, v.a. bläst – wie vorhergesagt – ein starker Wind, der uns auch im Rennen zu schaffen machen würde. Die BetreuerInnen der kenianischen TopläuferInnen versorgen ihre Athletinnen mit einer extrem fetten Creme. Damit sollen sie sich diese Bauch und Beine, insbesondere Oberschenkel eincremen. Sie bieten mir etwas davon an. – Muss ich mir merken. Ich glaube, die Creme hilft tatsächlich etwas gegen Kälte und Wind . Ich laufe kaum ein, lediglich ein bisschen hin und her, auf und ab.

Dann geht es an den Start. Meine anvisierte Zeit ist 2:43 hoch bis 2:44:59; das bedeutet eine Pace von 3:52-54 min/km. Auch Karin Freitag ist am Start und hat mit Alexander Weiß einen Tempomacher dabei. Sie erklärt, 3:50 min/km oder knapp darunter anlaufen zu wollen. Zu schnell für mich: Ich plane alleine zu laufen.

Kurz vor dem Start meint Karin, sie würden den ersten km locker angehen. Der Wind erscheint mir stark – Windschatten ein absoluter Vorteil. Ich laufe also mit der entstehenden Gruppe mit. Mit 18:59 gehen wir bei 5000 m durch. Reinhard Kessler, mein Trainer, erstarrt vor seinem PC. Das entspricht einer Pace von 3:48 min/km und ist für einen Marathon etwas schnell für das „Fräulein Zipser“. Auch das „Fräulein Zipser“ erkennt das und lässt die Gruppe laufen.

Allerdings merke ich bald, dass der Gegenwind insbesondere in diesem Abschnitt recht stark ist und laufe das Loch wieder zu. Sicher eine Risikoentscheidung. Irgendwann ca. bei km 8 kommt Karin zu Sturz. Ich bin damit führende Österreicherin, der BMW fährt neben mir … Es ist ein grausiges Gefühl, denn ich weiß zu diesem Zeitpunkt nicht, ob Karin sich ernster verletzt hat. Hinter mir die Marathonmeute, ich seh nichts … Ich laufe weiter: Von da an aber gegen den Wind und nicht so flott. Bei km 10 höre ich Alexanders Stimme von hinten, der Karin die Zwischenzeiten durchsagt. Ich bin erleichtert und erkundige mich bei Karin nach ihrem Befinden. Soweit scheint alles ok. Die beiden laufen an mir vorbei. Ich habe zwischenzeitlich meine eigene Pace gefunden und lasse sie ziehen. Die beiden fortan immer in Sichtweite.

Insbesondere zwischen km 15 und 20 verliere ich etwas Zeit (5 km: 19:51 min). Es ist windig; damit muss ich mich abfinden und mein Tempo meine Ressourcen anpassen. Bei der Halbmarathonmarke gehe ich mit 1:22:02 durch. Insbesondere in Hinblick auf die Verhältnisse – der Wind ist im Alleingang kein angenehmer Zeitgenosse – bin ich zufrieden und versuche das Tempo konstant zu halten. Meine 5km-Zeiten entwickeln sich wie folgt: 00:18:59, 00:19:13, 00:19:19, 00:20:12, 00:19:51, 00:20:03, 00:20:26, 00:20:22 und die 2,195km 00:09:03. Die Verpflegung an den Laben funktioniert 1a. Für jede Labestelle habe ich eine Flasche angerührt mit Power Plex Energy Transmitter und etwas Iso Fit Sport Mango für den Geschmack vorbereitet. Zwischen km 32 und 35 komme ich Karin merklich näher und ich überhole sie etwa an der 35km-Marke. BMW, Motorrad, ORF, Rad etc. der VCM-Organisation begleiten mich. Für mich ein unglaubliches Gefühl.

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Foto: Wilhelm Lilge

Ich merke, dass ich gefilmt werde und genieße es. Die Leute am Straßenrand feuern mich an.

Auf der langen Zielgeraden aber schon vorher kann ich meine Freude nicht mehr unterdrücken. Muss ich auch nicht – Ich DARF genießen! Ich reiße die Arme in die Höhe, winke, freue mich!

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Eine Bestzeit geht sich heute nicht aus. Aber ich weiß, ich zeige ein für mein Vermögen gutes Rennen. Diese letzten Meter werde ich sicherlich nie vergessen.

Danke, VCM 🙂

VCM Ziel.pngIm Ziel genieße ich und bleibe bis auch die letzte Läuferin die Ziellinie überquert. Die große Sushiplatte abends habe ich mir redlich verdient.

 

Erholung und Landes- und Staatsmeisterschaft Berglauf

Die nächsten anstehenden Wettkämpfe sind vier Wochen bzw. sechs Wochen später die Landesmeisterschaften Berglauf, auf die Hohe Salve/Rigi (21. Mai) sowie die Staatsmeisterschaften Berglauf am 4. Juni im Zuge des 33. Internationalen Muttersberglaufes (8,46 km, 1180 hm).

Auf alles kann man sich – oder zumindest ich mich nicht – mit gleich viel Fokus vorbereiten. Mein nächstes großes Ziel ist die Weltmeisterschaft im Ultra-Trail am 10. Juni über 49 km und 2900 Hm up & 2900 Hm down. Ich regeneriere also nach dem Marathon und bereite mich dann darauf vor.

Ein spezifisches Training für reinen Berglauf und eine entsprechend kurze Distanz ist nicht möglich. Mit meinen Ergebnissen bei der Landes- und Staatsmeisterschaft bin ich zufrieden.

Bei der Landesmeisterschaft werde ich hinter einen starken Karin Freitag (54:10.0) und Susanne Mair (55:39.5) in 56:07.7 dritte Dame. Gemeinsam mit meiner Vereinskollegin Elisabeth Harrie freue ich mich über den Landesmeistertitel Mannschaft.

Für die Staatsmeisterschaft über 8,46 km mit 1180 hm zeige ich als 5. Dame aus dem Training heraus eine solide Leistung und bin im Hinblick auf die WM eine Woche später zuversichtlich. Gerade gegen Ende des Rennens merke ich, dass ich noch Körner habe und kann meinen Abstand verringern. Die Ausdauer scheint zu passen.

  1. Mayr Andrea, SVS-Leichtathletik 54:07,1
  2. Hauser Alexandra Kolland Topsport Gaal 1:00:11,1
  3. Freitag Karin LG-Decker Itter 1:00:29,4
  4. Mair Susanne Union Raika Lienz 1:00:54,0
  5. Zipser Katharina SK Rueckenwind 1:01:32.2

Für Elisabeth Harrie und mich gibt’s den Vizestaatsmeistertitel in der Mannschaft.

Vereinskollege Thomas Roach wird Vize-Staatsmeister. Grande!

  1. Innerhofer Manuel, LC Oberpinzgau 47:38,3
  2. Roach Thomas, SK Rueckenwind 49:24,6
  3. Seibald Manuel, LTV Köflach 49:29,3
  4. Schumi Bruno, LAC Klagenfurt 50:01,1
  5. Lechleitner Simon, LLZ Tirol 50:18,6

 

WM Ultra-Trail – Trail World Championships, Badia Prataglia, Italien

49 km, 2900 Hm up & 2900 Hm down heißt die Devise bei der Weltmeisterschaft im Ultra-Trail.
 5:41:06 nach dem Start erreiche ich das Ziel und werde 27. Dame bei dieser WM. In der Mannschaft erreichen wir Platz 5 (mit Sandra Koblmüller Platz 9 und Sibylle Schild Platz 46)

Ein gelungenes, fröhliches Berglaufwochenende – Österreichische Staatsmeisterschaft Berglauf 2016

05. Juni 2016

 

Gestern fand in Schladming die Österreichische Staatsmeisterschaft im Berglauf statt und am Abend ging wohl eines der schönsten Wettkampfwochenenden zu Ende, das ich bis jetzt erleben durfte.

Die Atmosphäre war einfach gewaltig. Die Organisation großartig: Von A bis Z top! Ein großes Kompliment an die Veranstalter und den ÖLV! Ich denke, so fühlt sich jede(r) BergläuferIn wohl. Zudem waren so viele Freunde und bekannte Gesichter vor Ort und es ergaben sich viele, nette, wenn auch oft viel zu kurze Ratscher. Nicht zuletzt war ich mit einer tollen Truppe unterwegs: Vom SK Rueckenwind standen drei Damen (Liudmila Uzick, Elisabeth Harrie und ich) sowie ein Herr (Franz Reiter) an der Startlinie. Zudem hatten wir mit Erich Rettenegger einen wunderbaren Betreuer dabei. Herzlichen Dank auch dafür! Fürs Anmelden, Startnummern abholen, Zimmer reservieren, Rucksack schleppen und, und, und …

Wir trafen uns Samstag Mitte bei Rueckenwind – Tirols Erste Laufsportadresse. Reinhard Kessler bot mir noch einen Kaffee an. Und während ich sonst versuche, auf Kaffee weitgehend zu verzichten, trinke ich ihn dort einfach gern. In der Fantasse schmeckt er am besten; und schon ging es zu viert los. Erich fuhr und wir ratschten und ratschten, sodass die Fahrzeit (gut 2,5 h) wie im Flug verging. Die von Erich ausgewählte Unterkunft (JUFA) war tadellos und auch mein Zimmerchen fein. Nach einem kleinen Lauf verschwand ich für ein paar Minütchen in der Infrarotkabine bzw. im Kräuterdampfbad und dann trafen wir uns auch schon zum Abendessen: Forelle mit Kartoffeln – mein Lieblingsgericht. Es müssen nicht immer Nudeln sein. – Die mag ich auch eigentlich nicht. Der LSV 1990 Kitzbühel speiste vollzählig am Nebentisch und so erfuhren wir auch da das Neueste.

Schlafenszeit. Start: Sonntag, 10:30 Uhr. Das fand ich ganz wunderbar. Wir mussten nicht extra früh aufstehen, um noch rechtzeitig zu essen, sondern konnten ganz gemütlich in den Tag starten. Und während wir uns einliefen, hatte Andreas Ringhofer als exzellenter Streckenchef alle Hände voll zu tun. Pünktlich um 10:30 Uhr fiel der Startschuss. Wie es bei uns so zugeht und wie herzhaft die spätere Vizestaatsmeisterin am Start lachen kann, seht ihr oben.

Nach 300-400m flach, klatschten wir regelrecht gegen die Wand. Die steilste Passage gleich zu Beginn. Das ist natürlich krass, aber steil ist einfach geil.

 

Die Strecke war extrem abwechslungsreich und auch anspruchsvoll, technisch aber nicht schwierig. So konnte gut und gerne in Straßenschuhen, in meinem Fall dem ASICS Gel Hyper Tri, gelaufen werden. Die Positionen bei den Frauen vorne waren gleich „aufgeräumt“. Am linken Bild in rot vor mir seht ihr Karin Freitag. Teresa Stadlober am Bild noch hinter uns, aber wie gesagt, wir befinden uns gerade auf den ersten 10 Höhenmetern, 20 sec später überholt sie uns beide und lag von da an an dritter Position. Rechts seht ihr meine liebe Vereinskollegin Elisabeth Harrie und Michaela Zwerger vom LC Villach beim Start in den Anstieg.

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Copyright: Stefan Mayer

Ich fühle mich im Rennen wohl, mir tut nichts weh, alles wunderbar und ich freue mich. Über Forststraßen, aber v.a. wunderschöne Waldwege und Steigerl geht es hinauf auf die Planai.

 

Auf der letzten Kehre lassen mich Erichs Zurufe ein letztes Mal beschleunigen und schon bin ich im Ziel. Einen Becher Cola, den Siegerinnen gratulieren und schon laufe ich zurück zur letzten Kurve, um meine Vereinskolleginnen auf den letzten Metern anzufeuern. Wir freuen uns gemeinsam hier zu sein und gehen gemeinsam auslaufen.

Als wir 30min später zurück sind, sind auch die Ergebnisse da: Wir freuen uns über den Mannschaftsstaatsmeistertitel im Berglauf.

Laufen ist oft ein Einzelsport und doch ist es wunderschön, diese Leidenschaft zu teilen, u.a. eben auch zu einem Team zu gehören, das Zusammengehören zu erleben und sich gemeinsam zu freuen. Danke, Liudmila und Elisabeth und danke Erich für die Topbetreuung!

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Der Staatsmeistertitel geht an die mehrfache Welt- und Europameisterin Andrea Mayr vor Susanne Mair und der Skilangläuferin Teresa Stadlober. Bei den Herrn geht der Titel an den erst 20-jährigen Manuel Innerhofer vom LC-Oberpinzgau vor Christian Hoffmann und Simon Lechleitner. Herzlichen Glückwunsch!

Zur Siegerehrung der Staatsmeisterschaft dürfen die ersten sechs Herren und Damen:

1. Innerhofer Manuel, LC-Oberpinzgau, 43:43,7
2. Hoffmann Christian, ATV Irdning, 44:58,1
3. Lechleitner Simon, LG-Decker Itter, 45:09,2
4. Redl Alois, ASK-McDonalds-Loosdorf, 45:22,4
5. Gärtner Lukas, LTV Bawag PSK Köflach, 46:07,1
6. Kessler Roman, LG-Decker Itter, 46:21,1

1. Mayr Andrea, SVS-Leichtathletik, 45:22,4
2. Mair Susanne, U. Raika Lienz, 50:00,0
3. Stadlober Teresa, ATV Irdning, 52:59,8
4. Freitag Karin, LG-Decker Itter, 54:03,7
5. Zipser Katharina, SK Rueckenwind, 54:53,4
6. Zwerger Michaela, LC Villach, 56:54,0

Die Mannschaftsmeistertitel gehen bei den Damen wie bei den Herrn nach Tirol: an die LG-Decker Itter (mit Simon Lechleitner, Roman Kessler und Matthias Scherl ) und uns drei Damen vom SK Rueckenwind (Zipser Katharina, Uzick Liudmila, Harrie Elisabeth).

Die vollständigen Ergebnisse findet ihr >160605_OEM_Berglauf_Schladming_Ergebnisse<.

Back on track

2015 Ötscher 2Geduld ist eine Tugend … nicht aber meine Stärke.
Ich habe – und das glaube ich schon sagen zu können – einen starken Willen.
… und: ich trage wieder Laufschuhe.

Aber langsam: Anfang November 2014 bei einem Trainingslauf mit meinem Vereinskollegen Günter Schneider plötzlich starke stechende Schmerzen im Schienbein … 4 km waren noch zu laufen und ich ließ mir nichts anmerken. Als Günter ins Studio abbog, stellte ich auf Humpeln um und machte mich auf Richtung Heimat. Die darauffolgenden Tage verzichtete ich völlig auf das Laufen; doch von Tag zu Tag wurde es schlimmer, nicht besser. Ich konnte kaum noch gehen und humpelte mit meiner am Ende korrekten Selbstdiagnose zum Arzt. Schienbeinfraktur.

2015 Ötscher 2Statt den Kopf hängen zu lassen, begann mit diesem Tag mein Alternativprogramm: 2 h nach dem Arztbesuch stand ich am Fuße des Stubaier Gletschers. Skibergsteigen aufwärts, Bahnfahren abwärts. Über Wochen. … und ich suchte mir ein neues Ziel: Das Ziel hieß SellaRonda Skimarathon. Der Sieg am 20. März mit Armin Neurauter bei ebendiesem großartigen Rennen bedeutete mir eine Welt und stärkte mich in einer nicht einfachen Phase.
April und Mai riefen mich auf das Rennrad. Radln macht die Wadln stark – dachte ich, ist sicher so. Aber die laufspezifische Muskulatur wird doch nur beim Laufen trainiert.
Und gelaufen bin ich wenig; bis Mai gar nicht.

Mit einer Handvoll Laufkilometern, aber einigen Höhenmetern Alternativtraining in den Beinen, stellte ich mich bei der Tiroler Landesmeisterschaft im Berglauf in Kramsach an den Start. Ein dritter Platz (34:07) mit nur 20 min Rückstand auf Karin Freitag waren ein für mich tolles, erfreuliches Ergebnis.

Leider hatten wir in Kramsach keine Damenmannschaft am Start. Das sollte bei der Österreichischen Staatsmeisterschaft im Berglauf in Rauris anders sein und so startete ich auch dort. Eine Hitzeschlacht sondergleichen: Nach 3 km sah ich Sternchen, musste leiser treten und schaffte es noch als 7. Österreicherin (1:21:26) ins Ziel. In der Mannschaftswertung konnten Liudmila Uzick (1:32:51), Angelika Winkler (1:37:02) und ich den Vizestaatsmeistertitel erringen. Ein schönes Mannschaftsergebnis.

Bergmarathon Ötscher 1Für die Österreichische Bergmarathonmeisterschaft in Lackenhof, die uns um den Ötscher führen sollte, hatte ich mir freilich anderes vorgenommen. Laufkilometer hatte ich immer noch spärlich gesammelt. Vor dem Wettkampf wollte ich nichts riskieren und so führte mich mein absolut längster Lauf 23 km um den Achensee. 50 km im Wettkampf waren da eine andere Nummer und für mich eine ungewohnte Situation. Seit November war ich gesamt etwas über 200 km gelaufen. Das lauf ich sonst in nicht einmal 2 Wochen. Dennoch glaubte ich an mich und lag bis Kilometer 39 in Führung. Nach 4:49 lief ich als Vize-Österreichische Meisterin über die Ziellinie. Ich bin stolz darauf, mit so wenigen Laufkilometern eine doch nicht unsportliche läuferische Leistung erbracht zu haben (Es war wohl niemand mit weniger Kilometern in der Vorbereitung am Start …), wenngleich ich natürlich erkennen musste, dass ich nicht in der läuferischen Form bin, in der ich gern wäre. Mannschaftlich konnten wir einen tollen gemeinsamen Erfolg erlaufen. Das Team SK Rueckenwind mit Angelika Winkler (5:44:27), Kathrin Soyer (7:08:01) und mir holte den Österreichischen Meistertitel.

Am 3. Juli darf ich in Zermatt für Österreich bei der Berglauf Langdistanz Weltmeisterschaft starten. Drückt mir die Daumen!

Relaaaaaax

Santa Monica

Santa Monica

Warum so ruhig auf NutsAboutRunning? … weil sich das Eichhörnchen im Winterschlaf befindet

Um im 2015 wieder erfolgreich & happy laufen zu können, habe ich nun drei Wochen regeneriert. Kein Alternativtraining, nur ein bisschen „Joggen um den Häuserblock“ – pro Woche etwa so viel wie sonst an einem Samstag. Die erste Woche war schräg, die zweite fein und eine dritte hing ich freiwillig an. Die Regenerationsphase war gut getimed, denn an der Uni hat gerade das neue Semester begonnen und ein Vortrag an der UCLA stand auch ins Haus.

LA 2 Ich bin mir sicher, in LA hätte es ein paar coole Trails gegeben und man hätte kilometerweise an der Küste rennen können; ich fand es aber auch ganz fein, mit Romeo und Frito, den Katzis meiner AirBnB-Gastgeberin, zu chillen und mir von Wigwam, dem Mops, beim Burrito-Essen erbarmungslos zusehen zu lassen.

Neben dem eigentlichen Grund der Reise, blieb so genug Zeit, auch was anzusehen: Hollywood, Getty, …, um ungewollt zur Rushhour auf dem Freeway zu landen, um von meiner Unterkunft in Venice zum Strand zu schlendern (oder zu joggen), den Ocean Front Walk auf mich wirken zu lassen und um festzustellen, dass der Muscle Beach so reizvolle Männer nicht bietet … LA 2014 1Frühstückskaffee in Laufklamotten mit der örtlichen Feuerwehr – ein Lauffoto am Venice Beach oder in Santa Monica kann jeder …

Zuhause hat es zwischenzeitlich geschneit: Reinhard hat mir zurecht das Tragen von Handschuhen ans Herz gelegt. Ab morgen sind die wieder dabei. Schnee find ich jedenfalls geil, und via Facebook hat mir schon so manch einer in den letzten Tagen Honig ums Maul geschmiert: Ich freue mich auf die ersten Touren!

Was steht 2015 läuferisch an?

Der ein oder andere coole Bergmarathon muss gerockt werden. Das vordergründige Frühjahrsziel ist aber der Linz-Marathon, auf den ich mich gewissenhaft vorbereiten möchte. Außerdem werde ich mit Wolfi den Sellaronda-Skimarathon in Angriff nehmen. WP_20141022_21_47_33_Pro

Salzburg Marathon, 04.05.2014: „Vizestaatsmeisterin“ – Wie das klingt …

Salzburg Marathon, 04.05.2014: „Vizestaatsmeisterin“ – Wie das klingt …

04.05.2014
Nach Graz 2013 laufe ich in Salzburg meinen zweiten Straßenmarathon.

Salzburg Marathon Podium

Salzburg Marathon Podium

Insbesondere dass im Rahmen des Salzburg Marathon heuer die Staatsmeisterschaften stattfanden, war für meine Entscheidung, dort an den Start zu gehen, ausschlaggebend. Daneben weiß jeder, der mich ein bisschen kennt, wie sehr ich die Natur liebe, wie gern ich über die Berge „hopse“ und meine Füße baumeln lasse. Insofern kam mir ein Frühjahrsmarathon heuer sehr entgegen. Ob ich im Herbst noch einen weiteren Marathon laufe, werde ich in den nächsten Wochen entscheiden. Jedenfalls geht es jetzt erst einmal (wettkampfmäßig) in die Berge und darauf freu ich mich schon sehr. Überhaupt freu ich mich aufs Berglaufen, aufs Radln, aufs Höhenluftschnuppern etc. und auf das damit für mich in Verbindung stehende Gefühl der Freiheit.

Ruhe vor dem Sturm - Zielareal beim vor- abendlichen Spaziergang

Ruhe vor dem Sturm – Zielareal beim vor- abendlichen Spaziergang

Aber zurück zum Marathon: Wir reisen am Samstag an. Übernachten im Hotel Amadeus, das ich aufs Wärmste weiterempfehlen kann und gehen abends – wie vor Rennen üblich – zum Italiener. Sechs Mann, eine Dame – Danke, Günter, fürs Organsieren und Reservieren! Lieb von dir, dass deine Wahl auf den Italiener bei uns ums Eck fiel *grins*.
Die Vorbereitungen verliefen heuer wirklich sehr gut und ich freute mich auf das Rennen. Eine Endzeit von 2:52 schien realistisch und genau auf diese legte ich mein Rennen aus. Auch quirlige Menschen wie ich lernen dazu und ich bemühte mich ein konstantes Rennen zu laufen. Ich ging es langsam an, bei km 10 rief mir Reinhard wohl nicht ohne Grund zu: „Sieht gut aus. Weiterjoggen“. Ich fühlte mich super, freute mich, ihn an der Strecke zu sehen, und winkte ihm zu. Aber was bei km 10 „Joggen“ ist, kann bei km 35 unmöglich gleich bezeichnet werden. Gefühlt ist es dort einfach etwas anderes und insofern tat ich vorerst gut daran „weiterzujoggen“. Bei km 21 überholte ich Andrea und zwischen km 21 und 30 überhaupt eine ganze Reihe von Läufern, das gefühlte „Jogging“ hielt etwa bis km 32/33 an, dann musste ich ein paar Federn lassen. Mit einer ersten Hälfte von 1:25:47 (netto) und einer zweiten von 1:27:15 bin ich allerdings sehr zufrieden.

Zieleinlauf 2:53:02 (Nettozeit). Ich DANKE DIR für das tolle Foto

Zieleinlauf 2:53:02 (Nettozeit). DANKE für das tolle Foto

So lief ich mit 2:53:02 (netto) über die Ziellinie und darf mich hinter Karin Freitag, die das dritte Mal in Folge Staatsmeisterin über die Marathondistanz wurde, und vor Andrea Weber über den Vizestaatsmeistertitel freuen. Ein großes Dankeschön geht an den für mich besten Trainer der Welt Reinhard Kessler – Ohne dich hätte ich das nicht geschafft – und an den Fotografen im Ziel. Danke für die tolle Unterstützung und dafür, dass 5 min Verspätung am Start manchmal eine Selbstverständlichkeit zu sein scheinen – was sie nicht sind.

Siegerehrung Österreichische Staatsmeisterschaft

Siegerehrung Österreichische Staatsmeisterschaft

Der Marathonsieg ging an Joan Rotich (KEN) in 2:48:30 bzw. an den für den LAC Klagenfurt startenden Edwin-Kipchirchir Kemboi (KEN) in 2:22:00, der damit auch Österreichischer Staatsmeister wurde. Staatsmeisterin wurde, wie eben erwähnt, das dritte Mal in Folge Karin Freitag (LG Decker Itter) in 2:49:45. Meine herzliche Gratulation!

Die ersten sechs der Österreichischen Staatsmeisterschaft: (Bruttozeiten)
1. Kemboi Edwin-Kipchirchir (LAC Klagenfurt), 2:22:00
2. Aumayr Karl (Club LaufImPuls), 2:24:38
3. Gruber Robert (Kolland Topsport), 2:24:51
4. Kumpusch Vinzenz (Running Team Lannach), 2:31:29
5. Strasser Herbert (Lauftreff Nußdorf), 2:35:09
6. Pogelschek Martin (Kelag Energy) 2:35:13

1. Freitag Karin (LG Decker Itter), 2:49:45
2. Zipser Katharina (SK Rueckenwind), 2:53:06
3. Weber Andrea (SV Reutte LA), 2:53:18
4. Schuster Bernadette (SK VÖEST), 2:59:04
5. Krapfenbauer Cornelia (LC Waldviertel), 3:04:07
6. Limberger Veronika (LC Waldviertel), 3:05:30

Nicht zuletzt das Abschneiden der SK Rueckenwind-lerInnen: (Brutto- und Nettozeiten)
Schneider Günter, der schnellste Rueckenwindler, M-45, 2:38:19, 2:38:17
Zipser Katharina, W30 2:53:06, 2:53:02
Stelzer Robert, M40 2:59:01, 2:58:55
Wiesinger Andreas, M-40, 29 3:04:22, 3:04:07
Koprivnik Robert, M40, 3:12:43, 3:12:39
Barbach Maria, W-50, 3:36:46, 3:36:34
Bair Christian, M-40, leider DNF

Die vollständigen Ergebnisse findet ihr hier
Und hier ein paar Link: oelv.at, Salzburger Nachrichten, hdsports.at, topsportsaustria, kleinezeitung.at, derstandard.at, laufreport.de, marathon4you.de