Österreichische Vizemeisterin im Bergmarathon – Mit einem Lächeln über die Ziellinie

1min to go - Foto: Andreas Wiesinger

1min to go – Foto: Andreas Wiesinger

Gestern, 10.08.2014, fanden in Kainach, in der Steiermark, die Österreichischen Meisterschaften im Bergmarathon (44 km & 1800 Hm) statt.

Zu dritt reisen wir SK Rueckenwind-ler (Andreas Wiesinger, Christian Bair und ich) am Samstag von Tirol an: 6:45 h Fahrzeit – Kainach ist nicht gerade ums Eck. Aber wir haben es fein. – Wir sind eben ein cooler Verein. Danke, Andreas, fürs Mitnehmen: „Voi nett!“.
Wir nächtigen in einem etwas schrägen Hotel 20 min vom Start entfernt: Niemand an der Rezeption; die Schlüssel für die Zimmer liegen auf. Hier hat man noch Gottvertrauen. Am Vorabend das übliche Carboloading: Andreas verdrückt zwei Teller Spätzle, Christian und ich bleiben der Pasta treu; dazu einen Salat mit Kürbiskernöl. So kommt auch das Eichhörnchen in mir auf seine Rechnung.

ca- km 30. Foto: Josef Feller

ca- km 30, kurzer Gegenanstieg. Foto: Josef Feller

Start um 9 Uhr. Das ist human und fein: So können wir bis fast 7 Uhr schlafen.
Im Startareal treffen wir auf viele bekannte Gesichter. Ich fühle mich wohl und fiebere dem Start entgegen.

Der Startschuss fällt etwas abrupt. Karin und ich sind irritiert, waren wir doch gerade noch beim Ratschen. Das Feld setzt sich in Bewegung. Es geht los. Ich laufe bewusst ruhig an: 44 km und 1800 Hm, zwar keine ungewohnte Distanz für mich – bin ich doch in den letzten 30 Tagen viermal eine derartige Distanz im Renntempo gelaufen – der Respekt aber bleibt; auf 44 km kann viel passieren …

Heute ist es für meinen Geschmack ziemlich heiß, das Tape an meinem linken Knie löst sich bereits nach ca. 3 km. Ich bin zugegebenermaßen für einen Moment besorgt, sollte dieses doch mein Knie etwas entlasten. Es muss auch so gehen. – Das ist Kopfsache und es geht auch so.
Bis km 6 laufen wir auf Asphalt, dann wechseln sich Wald- und Wiesenwege mit einigen steilen Zwischenanstiegen ab. Bei km 14 laufen wir durch die erste Zeitnehmung; für die Staffelläufer erfolgt hier der erste Wechsel.
Wäre ich nicht Tirolerin würde ich sagen, es folgte ein steiler ,Steig‘ bis zur Roßbachalpe. – Naja, jedenfalls gelingt es mir hier in der Steigung ein paar Männer stehen zu lassen und mich von ,meiner Gruppe‘ zu lösen. Das hat Vor- und Nachteile, denn nun muss ich vermehrt nach der Wegmarkierung Ausschau halten. Bei km 17 erreichen wir bereits den höchsten Punkt (1790 m).

Zieleinlauf - RUNNING HAPPY; Foto: Josef Feller

Zieleinlauf – RUNNING HAPPY; Foto: Josef Feller

Nun ein kurzer, steiler Abstieg, wie ich es mag. Konzentrieren ist angesagt; kaum wird es technisch wieder einfach, verfalle ich in einen Tagtraum. Das Ergebnis: Ich stolpere über einen Stein, eine Wurzel oder was weiß ich was, und liege da – wie ein Käfer. Der rechte Oberschenkel ist ramponiert. Ich wische die Erde ab – Der Boden ist feucht, hatte es doch am Vortag, wenn auch nur kurz, aber doch stark geregnet – und laufe weiter.

Zweite Staffelübergabe bei km 27, 5 – Zuschauer und wartende Staffelläufer feuern mich an. Das motiviert. Es geht auf unterschiedlichem Untergrund abwärts: auf Forststraßen, kurzen, teils rutschigen Steigerl, über (teilweise steil abfallende) Wiesen und zwischendurch erwarten uns herzhafte Gegenanstiege.
Etwa bei km 30 stehen Helmut Schmuck und Josef Feller. Danke vielmals an dieser Stelle für die tollen Fotos und dafür, dass wir mit dir und dem erfolgreichen LG Decker Itter Team am Abend heimfahren durften. Das war super, kurzweilig und fein!

Zwar bin ich insgesamt mit meinem Rennen zufrieden, auf den letzten Kilometern hätte ich aber etwas mehr Gas geben können. Hier habe ich leider etwas Zeit liegen gelassen. Die finalen 2 km tragen zu Recht den Kosenamen ,Sadistenschleife‘. Hießen sie nicht bereits so, ich hätte sie nicht anders bezeichnet.

Österreichische Meisterin und Österreichische Vizemeisterin. Foto: Josef Feller

Österreichische Meisterin und Österreichische Vizemeisterin. Foto: Josef Feller

In der letzten Kurve erwartet mich eine Schar fröhlicher Kinder, setzt sich in Bewegung und begleitet mich mit der Österreichischen Fahne ins Ziel.

44 km, 1800 Hm: 4:16:24 meine Zeit, damit werde ich Österreichische Vizemeisterin. Ich bin RUNNING HAPPY, gratuliere von Herzen Karin Freitag zu ihrem verdienten Sieg und ihrer grandiosen Zeit und gönne mir eine Cola. Veronika Limberger wird Dritte und wir bekommen einen wunderschönen Strauß Blumen.

Herzliche Gratulation zum Österreichischen Meistertitel an Karin Freitag (LG Decker Itter) und Thomas Unger (Team Vegan.at).

Zur Siegerehrung der Österreichischen Meisterschaft im Bergmarathon 2014 dürfen damit:
1. Karin Freitag, LG Decker Itter, 4:00:48.46
2. Katharina Zipser, SK Rueckenwind, 4:16:24.60
3. Veronika Limberger, LC Waldviertel, 4:25:11.34
4. Maria Frei, X-Trim ASKÖ Zeltweg, 4:39:22.10
5. Michaela Schwarzenbach, Aufi und Owi Sport Wieland, 4:43:23.26
6. Karin Augustin, MSC Rogner Bad Blumau, 4:49:27.95

1. Thomas Unger, Team Vegan.at, 3:42:14.76
2. Robert Gruber, Kolland Topsports Gaal, 3:44:09.43
3. Martin Pogelschek, Kelag Energy, 3:49:42.05
4. Jesse Muray, LG Wien, 3:51:20.15
5. Stefan Schriebl, LTV BAWAG PSK Köflach, 3:53:13.86
6. Hubert Pfeifenberger, Kolland Topsports Gaal, 3:53:26.65

Siegerehrung. Foto: Josef Feller

Siegerehrung. Foto: Josef Feller

Ganz herzliche Gratulation an die Tiroler Mädels der LG Decker Itter (Karin Freitag, Andrea Knapp & Stephanie Schatz) zum Österreichischen Mannschaftsmeistertitel!
Gratulation auch an meine Vereinskollegen Andreas Wiesinger (4:31:57.56) und Christian Bair (5:13:47.37) – Es war mir eine Ehre und Freude, mit euch unterwegs sein zu dürfen – und allen Lauffreunden und Finishern zu ihren tollen Leistungen!

Die ersten drei Plätze der im Rahmen der Österreichischen ebenfalls ausgetragen Tiroler Meisterschaft gehen an:
1. Karin Freitag, LG Decker Itter, 4:00:48.46
2. Katharina Zipser, SK Rueckenwind, 4:16:24.60
3. Andrea Knapp, LG Decker Itter, 5:39:41.63
bzw.
1. Eddy Raul de Leon Solano, LG Decker Itter, 4:15:05.53
2. Andreas Wiesinger,SK Rueckenwind, 4:31:57.56
3. Christian Bair, SK Rueckenwind, 5:13:47.37

Ich freu mich schon auf die Österreichischen Meisterschaften im Bergmarathon 2015!
RUNNING HAPPY

Die vollständigen Ergebnisse findet ihr hier.

Österreichische Meisterin im Bergmarathon (Veitsch, 29.06.2013; 54km, 2065HM)

Österreichische Meisterin im Bergmarathon (Veitsch, 29.06.2013; 54km, 2065HM)

992802_624340250910378_1691477392_nAm 29. Juni fanden in Veitsch in der Steiermark die Österreichischen Meisterschaften im Bergmarathon (inklusive Tiroler Meisterschaften) statt. 54km und 2065 Höhenmeter v.a. über Forststraßen, Wald- & Almwege sowie ein bisschen Straße galt es zu bewältigen. Eine ordentliche Herausforderung, wie ich fand, denn ich war zuvor im Rennen nie über 28km gelaufen und auch im Training nicht über 33km.

Aufgeregt war ich auch so schon genug, aber wie das Leben so spielt kam noch etwas dazu: Ich lief mit einem nagelneuen Schuh, dem Pure Grit 2. Um genau zu sein, hatte der Schuh gerade mal 10km Testlauf hinter sich gebracht. Aber dieser Schuh schien mir für das Streckenprofil am geeignetsten: Das Rennen führte nach dem Start und vor dem Ziel jeweils 1,5km über Asphalt. Das restliche Rennen liefen wir über Schotterstraßen, Wald- und Almwege.

Angereist sind wir am Vortag des Rennens: 2 Männer: Hannes Prem, Chef d’Equipe, Christian Bair, 3 Frauen: Angelika Winkler, Kathrin Sojer und ich, 2 Hunde: Sportskanone und Zwack, ein Kombi und ein Camper. Zwar hatte der Veranstalter eine Wiese direkt im Start- und Zielbereich für Camper zu Verfügung gestellt, aber weil wir uns für Wasser und Strom entschieden, übernachteten wir auf einem nahegelegenen Campingplatz. Das Wetter war herrlich und so erfreuten wir uns eines herrlichen Frühstücks in der Sonne 🙂

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Der Startschuss fiel um 9Uhr. Ich reihte mich im zweiten Drittel des Startblocks ein und ging locker ins Rennen. Als äußerst angenehm empfand ich dann das Anfangstempo, das natürlich deutlich langsamer war, als ich es von kürzeren Rennen her gewohnt war. Ich achtete darauf meinen Puls „nieder“ zu halten, konnte aber dennoch schon vor der ersten Labe (km 5) die Führung im Damenfeld übernehmen und diese wurde mir dann auch nicht mehr streitig gemacht. Nach der ersten Labe und damit der ersten Steigung liefen wir gemächlich mal auf, mal ab. Ich hatte mein Tempo gefunden. Knackig wurde es dann bei km 23/24. Der Teufelssteig erwartete uns. Steil? – Ja, aber nicht so wie sein Ruf. Anstrengender, insbesondere für die Augen, empfand ich persönlich fast die schmalen Wegerl, die kilometerweise abwärts zu absolvieren waren. Und zuweilen freute ich mich, wenn es wieder mal auf die Forststraße ging. Nicht weil ich es schöner fände, dort zu laufen: Aber zwischendurch war das erholsam 🙂 Den 54. Kilometer galt es durch Veitsch zu laufen. Dort waren zu meiner Verwunderung praktisch keine Zuschauer. (An der Strecke standen deutlich mehr.) Und fast hätte ich mich am letzten Kilometer noch verlaufen. Der Zieleinlauf (Foto siehe oben) war herrlich.

Streckenprofil

In 4:54:15 konnte ich den Lauf für mich entscheiden: ÖSTERRREICHISCHE MEISTERIN IM BERGMARATHON 🙂 mit Streckenrekord.

Meine zwei Teamkolleginnen Angelika Winkler und Kathrin Sojer und ich wurden außerdem gemeinsam ÖSTERREICHISCHE VIZE-MEISTER IN DER MANNSCHAFT. Daneben wurden wir natürlich auch Tiroler Mannschaftsmeister, ich Tiroler Meisterin, Angelika Vizetiroler Meisterin und Kathrin 3. Christian hätte auch eine Sekunde flotter laufen können. Aber gut! Er wurde Tiroler Vize-Meister.

Der Lauf an sich war wunderschön und nun bin auch ich einen ULTRA, wenn auch vielleicht einen Bambini-Ultra, gelaufen.

… RUN HAPPY …

Österreichische Meisterschaften Halbmarathon Wels 17.03.13

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Am 17. März fanden die Österreichischen Meisterschaften in Wels statt.
Auf den Bewerb hatte ich mich aus mehreren Gründen sehr gefreut: Die Strecke, so hieß es, sei schön und schnell und die Veranstaltung gut organisiert. Außerdem würde es eine Mannschaftswertung geben und nach einigem Hin und Her hatten wir vom SK Rueckenwind auch ein Damenteam zusammenstellen können. Das Gemeinschaftsgefühl bedeutet mir – wenngleich Laufen kein Teamsport im eigentlichen Sinn ist – viel und ich fand es toll, gemeinsam mit einigen anderen aus meinem Verein an den Start zu gehen. Auch sonst wusste ich natürlich von einigen bekannten Läufern, dass sie dort starten würden und freute mich sehr darauf, einige nach der Winterpause wieder zu sehen.
Ich selber wollte unter 1:30 laufen. Das war mein Ziel und dieses Ziel konnte ich erreichen: 1:28:32.
In der Mannschaftswertung belegten Katharina Rossi, Angelika Winkler und ich den dritten Platz, was mir neben der Bronzemedaille einen Jahresbedarf an Nudeln bescherte :-).